Giga-Klima-Gaga – 2 –

PaD 19 /2021 Giga-Klima-Gaga – Hier auch als PDF verfügbar PaD 19 2021 Giga-Klima-Gaga 2

Vor einer Woche startete die erste Folge der Giga-Klima-Gaga-Serie mit Prof. Bömmel und der Dampfmaschin aus der Feuerzangenbowle, um bei der Klima-Entwicklung der letzten 2.000 Jahre zu landen, die ab etwa 100 n.Chr., als es in Europa wärmer war als heute,  bis 1880 n.Chr. , dem Ende der „Kleinen Eiszeit“ einen Abkühlungstrend aufwies, der eben nicht mit Vulkan-Ausbrüchen erklärt werden konnte.

Weit weniger bekannt als Prof. Bömmel aus der Feuerzangenbowle ist der Kinderarzt Dr. John Christian Gall (1925-2014), der sich neben seiner Tätigkeit als Arzt geradezu inbrünstig mit dem Funktionieren und dem Versagen von Systemen beschäftigte und es dabei zu einer Meisterschaft brachte, mit der es ihm gelang, Murphys Law  und Peters Principle mühelos in ein gedankliches System der Unausweichlichkeit des Systemversagens einzubetten. Hier ein paar Sätze aus seinem 1977 erschienenen Werk „Systemantics – How Systems work and especially how they fail“, 1979 bei ECON auf deutsch erschienen, unter dem Titel „List und Tücke der Systeme“.

Wir können nicht alle Wahrheit wissen und leben deshalb notwendigerweise in einer verstümmelten und zensurierten Welt.
(Viele) akzeptieren, was ihnen gesagt wird. Alles andere muss daher notwendig reine Hypothese sein.
Der Glaube an die Richtigkeit der offiziellen Information ist bei rechten Bürokraten daher echt und unerschütterlich.
Logisch schließen wir daher weiter:
Mangelhafter und unvollständiger Informationsfluss, wie er in großen Organisationen gelegentlich üblich ist, führt zum teilweisen oder vollständigen Realitätsverlust der Mitarbeiter.

Gall entwickelte dann aus dem Unterschied zwischen dem Informationsstand des jeweils zuständigen Sachbearbeiters und dem Umfang der dem Unternehmen insgesamt zur Verfügung stehenden Information einen so genannten Fiktionskoeffizienten. Bei einem Wert von 100% sei vollständiger Realitätsverlust eingetreten. Gall tröstet:

Werte von über 99 Prozent sind selten. Solche Spitzenwerte treten eigentlich nur in diktatorisch regierten Staaten, etwas konfusen Religionsgemeinschaften und bei den meisten Großbetrieben auf.

 

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Selbstverständlich ergibt sich aus den Gedankengängen Galls wieder eine alles entscheidende Frage:

Welcher Anteil der relevanten Fakten wird vom „System“ Klimaschutz beachtet?

Es muss vielleicht erst noch einmal darauf hingewiesen werden, dass der Glaube „an die offizielle Information“, es ginge um Klimaschutz, bzw. um die Abwehr einer Klimaskatastrophe, so felsenfest in vielen Köpfen verankert ist, dass die Tatsache,

dass dieses System ein gänzlich anderes Ziel verfolgt, nämlich ausschließlich nichts anderes als die so genannte „Dekarbonisierung“,

dem vollständigen Realitätsverlust der Gläubigen zum Opfer fällt. Von daher ist der Anteil der relevanten Fakten, die überhaupt beachtet werden, einerseits ausgesprochen gering, andererseits ist die Reihe der irrelevanten Fakten  in den Köpfen derart dominant, dass die Situation, in der wir uns befinden, für einen Außenstehenden absolut surreal erscheinen muss.

Dominante, aber irrelevante Fakten – es gibt nur zwei:

  • jährliche „menschliche“ CO2-Emissionen in Gigatonnen
  • CO2-Gehalt der Atmosphäre in ppm

Die Gigatonnen lassen sich nicht messen. Sie werden aus statistischen Daten für Vergangenheit und Gegenwart approximativ hochgerechnet und für die Zukunft „prognostiziert“.

Die Parts per Million lassen sich heute einigermaßen zuverlässig messen, Vergangenheitswerte – je vergangener, desto schwieriger – werden aus Artefakten abgeleitet. Für die Zukunft werden die ppm, ausgehend von den Prognosen für die Gigatonnen, wiederum prognostiziert.

Der Wert der Parts per Million soll „kleiner“ werden, indem die Gigatonnen gedecktelt werden. Dazu werden von Menschen ausgelöste CO2-Emissionen einerseits direkt verboten, andererseits durch Steuern und Abgaben so verteuert, dass sich die Menschen den Einsatz fossiler Energieträger schlicht nicht mehr leisten können, ohne den Hungertod zu sterben.

Tatsächlich besteht, soweit sich dies aus den Artefakten schließen lässt, eine Korrelation zwischen den Eis- und Warmzeiten der Vergangenheit und dem CO2-Gehalt der Atmosphäre. Das lässt sich mit einem einfachen Experiment in jeder Küche nachvollziehen.

Stellen Sie zwei identische Flaschen Mineralwasser  – klassisch –  also mit hohem Kohlensäuregehalt (falls nicht verfügbar, darf es auch Champagner sein) in den Kühlschrank und warten Sie, bis diese gut heruntergekühlt sind. Nach ca. 2 Stunden öffnen Sie beide Flaschen, belassen eine davon aber im Kühlschrank, während Sie die andere auf dem Herd auf kleinster Stufe erwärmen. Nach einer halben Stunde füllen Sie aus jeder Flasche ca. 200 mL in je ein Glas ein. Das Mineralwasser aus dem Kühlschrank wird noch ordentlich sprudeln, das erwärmte Mineralwasser hingegen wird sich verhalten wie normales Leitungswasser ohne Kohlensäure, denn durch die Erwärmung wurde das im Mineralwasser gelöste CO2 beschleunigt ausgegast und gelangte so in die Atmosphäre.

Von diesem kleinen Experiment in der heimischen Küche kann man kühn darauf schließen, dass es sich mit dem im Wasser der Ozeane gelösten CO2 ebenso verhält.
Wird das Wasser wärmer, warum auch immer, tritt das CO2 vermehrt aus dem Wasser aus und befindet sich dann in der Atmosphäre, so dass sich der Anteil des CO2 in der Atmosphäre erhöht.

Noch im Jahre 1997 hat es die WELT (Springer) gewagt, den gleichen Effekt: „Erst Erwärmung, dann CO2-Anstieg in der Atmosphäre„, ernsthaft zu thematisieren, wobei die auf der Hand liegende Schlussfolgerung allerdings noch in Frageform präsentiert wurde. Zitat:

Neuere Messungen haben gezeigt, daß nicht nur die Atmosphäre, sondern ebenso das Meerwasser wärmer geworden ist. Die Temperaturzunahme muß zu einer Freisetzung beträchtlicher CO2-Mengen geführt haben, die die Emissionen aus Industrie und Verkehr erheblich übersteigen. Zeigen die Fakten nicht längst, daß die Katastrophen-Propheten Ursache und Wirkung vertauscht haben und der CO2-Anstieg erst eine Folge der Klimaerwärmung ist? 

Eine von der Datenlage her einigermaßen zuverlässige Betrachtung des Zeitraums von 1860, dem Ende der Kleinen Eiszeit, bis heute, bestätigt jedoch die Gültigkeit des Mineralwasser-Experiments auch bei der Übertragung auf den globalen Maßstab. Die Veränderungen der Sonnenaktivität treiben die Temperaturen, die Temperaturen den CO2-Gehalt der Atmosphäre. Der hier verlinkte Artikel weist jedoch noch ein gutes Stück über diesen kurzen Zeitraum, aus dem die Dekarbonisierungskampagne ihre Argumente bezieht, einerseits zeitlich, andererseits räumlich weit hinaus.

  • Zeitlich gibt es dort eine Darstellung der aus Eisbohrkernen aus der Antarktis gewonnen Erkenntnisse, sowohl über den Temperaturverlauf als auch über die CO2-Konzentration in der Atmosphäre über die letzten 400 Millionen Jahre Klimageschichte. Stets folgte der CO2-Anstieg der verausgehenden Erwärmung.
  • Räumlich, und das ist jetzt kein Witz, wird darauf hingewiesen, dass auf dem Mars, der nur über eine sehr dünne Atmosphäre verfügt, die zudem bislang nicht durch von Menschen verursachte CO2-Emissionen kontaminiert wurde, seit 1970 ein Temperaturanstieg von 0,65 Grad Celsius zu verzeichnen ist. Das passt recht gut mit jenem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 0,5 Grad Celsius zusammen, den die in Bezug auf die drohende Klimakatastrophe vollkommen unverdächtige Wikipedia für den Zeitraum von 1970 bis 2008 in dieser Grafik ausweist.

Wenn also die WELT 1997 die Erkenntnis verbreitete, dass die Ausgasung der Ozeane in Folge eines Temperaturanstiegs die Masse der menschengemachten Gigatonnen bei weitem überschreitet, wenn die Langzeit-Reihen von CO2-Gehalt und Temperaturverlauf den Anstieg des CO2-Gehalts stets als Folge steigender Temperaturen erkennen lassen, und sich die Durchschnittstemperatur des Mars in den letzten Jahren quasi im Gleichschritt mit der globalen irdischen Durchschnittstemperatur erhöht hat, dann muss am Schluss der zweiten Folge dieser kleinen Serie die gleiche Frage stehen, wie am Ende der ersten Folge:

Sollte also doch die Sonne ausschlaggebend sein?

Fortsetzung folgt am nächsten Donnerstag.
Link zur ersten Folge