Erinnerungen an Readers Digest

Als die deutschsprachige Ausgabe von Readers Digest noch jung war, nur ein Jahr älter als ich, hat meine Mutter – wohl Ende der fünfziger Jahre – ein Abonnement abgeschlossen. Was heute eine Zeitschrift mit eigenen Inhalten ist, war damals eine Zusammenstellung von Essays und Buchauszügen, die zuerst an anderer Stelle erschienen waren. Ich war schon immer „Leseratte“ und fand es gut, Artikel, Gedankengänge, Visionen aus den unterschiedlichsten Quellen regelmäßig für kleines Geld ins Haus geliefert zu bekommen, alleine schon deshalb, weil es kaum möglich gewesen wäre, an diese Informationen „in freier Wildbahn“ heranzukommen, zumal ich ja gar nicht gewusst hätte, wonach ich hätte suchen sollen – vom finanziellen Aufwand für den Erwerb all der Publikationen ganz zu schweigen.

Es gibt nun einen Mann, sein Name ist Helmut Schnug, der es  sich zur Aufgabe gemacht hat, Ähnliches im Internet zu vollbringen. 

Er fischt das Internet ab, nach Artikeln die er für gut und wichtig hält. Bringt sie aber nicht einfach nur auf seiner Seite als  „Kopie“ heraus, sondern arbeitet ernsthaft daran, seinen Lesern ein besonderes „Erlebnis“ zu verschaffen. Das beginnt damit, dass er die ihm verfügbaren Informationen zu den Autoren unter dem Text öffentlich macht. Dazu versucht er, zu vielen „Begriffen“ die im Artikel vorkommen, weitergehende Informationen aufzufinden und darauf zu verlinken, was aus einem ursprünglich stringent am Thema entlang geschriebenen Aufsatz, so man sich darauf einlassen will, ein Meditations- bzw. Kontemplations-Erlebnis machen kann.

Last but not least schmückt er die übernommenen Artikel mit treffenden und sehr guten Illustrationen, wodurch der Ursprungsartikel noch einmal erheblich gewinnt.

Diese Arbeit ist zeitaufwendig. Von daher ist Schnug bei der Auswahl seiner Artikel auch sehr kritisch. Die Mühe soll sich schließlich lohnen. Mehr als ein oder zwei Beiträge pro Woche erscheinen daher auch nicht auf seiner Seite. Doch die sind allesamt lesenswert. Wie damals, bei Readers Digest.

Die Seite heißt „Kritisches Netzwerk“ und ist hier zu finden:

https://kritisches-netzwerk.de/

Sollten Sie am Wochenende ein bisschen Zeit  zum Schmökern finden, dann statten Sie Helmut Schnug doch einmal einen virtuellen Besuch ab. Vielleicht bleiben Sie ja dort hängen …