Endspurt

So also wird es aussehen, mein jüngstes Buch, wenn es am 31. Juli 2020 erscheint.

Nachdem ich gestern wieder ganztags, und bis heute Morgen, 03.00 Uhr, und dann heute noch von 09.00 bis 13.30 Uhr an der Fertigstellung gearbeitet habe, sind die Druckdateien nun hochgeladen. Tiefes Durchatmen – und danach dieses tiefe Loch, wenn die Arbeit erledigt, die Aufgabe abgeschlossen ist, und die ganze Anspannung und Motivation von einem Augenblick auf den anderen einfach nur noch ins Leere läuft.

Der Titel, das sind zwei Worte aus dem Grundgesetz, Art. 20, Abs. 4, wo es heißt: Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand,  wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Ich lebte jedenfalls bis vor gar nicht allzu langer Zeit in dem eingeschränkten Bewusstsein, jemand der es darauf anlegen könnte, die verfassungmäßige Ordnung zu beseitigen, könne nur aus dem eigenen Kreis, dem eigenen Volk, und nur von den äußersten Rändern herkommen.  Womöglich indoktriniert von der Ideologie diktatorischer Staaten, ja. Da waren es in meiner Jugend die Kommunisten, die auch in Deutschland immer unter dem Verdacht standen, die Republik zu destablilisieren. Der Radikalenerlass, der sich für etliche Mitbürger als faktisches Berufsverbot auswirkte, sprach da eine klare Sprache. Danach kam, aus der Studentenbewegung der späten sechziger Jahre hervorgegangen, die RAF, deren erklärtes Ziel es war, das System zu zerstören. Linksradikal halt, über den alten klammen Proletarier-Kommunismus ein Stück hinausgewachsen. Der Staat schaffte es, Abhilfe zu schaffen. Den Grünen unterstellte man das Schlimmste, bis sie in die Parlamente einzogen. Nicht anders ging es der mehrfach gehäuteten SED-Nachfolge-Partei, die LINKE, die gelegentlich immer noch Prügel bekommt, und unterschwellig, mit der Zeit anwachsend, wurde die Gefahr von rechts beschworen. Die Republikaner – im Verdacht verfassungsfeindlicher Strebungen, die NPD, als verfassungsfeindlich eingestuft, wegen zu geringen Einflusses aber noch nicht einmal mehr verbotswürdig, die DVU, längst wieder vergessen, und nun die AfD, mit dem zum Verdachtsfall erklärten Flügel.

Dass es außer diesen „endogenen“ Giften, die an der verfassungsmäßigen Ordnung nagen, noch ganz andere „Mächte“ gibt, die dem Staat, seiner Ordnung, seiner Gesellschaft, nicht zuletzt seinem Wohlstand gefährlich werden, ist mir erst viel später bewusst geworden. Dass es dazu der Mitwirkung, zumindest aber der stillschweigenden Duldung oder des vorsorglichen Wegsehens von Regierung und Mehrheitsparteien bedarf, diese Erkenntnis erlangte ich – unweigerlich – gleichzeitig.

In dem in Kürze erscheinenden Buch habe ich das in einer Passage zu zusammengefasst:

Über lange Jahre hat dieses Land aufgehört, an sich selbst zu arbeiten, weil es sich nach und nach aufgegeben hat.

  • Das hat nicht nur mit der fahrlässigen Übertragung von Hoheitsrechten auf die ebenso undemokratische, wie marktgerechte EU zu tun.
  • Es hat nicht nur damit zu tun, dass wir die Deutsche Mark aufgegeben haben,
  • nicht nur, dass wir am Bruch der Verträge von Maastricht in falscher Hoffnung, oder auch vorsätzlich, fremden Interessen dienend, mitgewirkt haben.
  • Es hat nicht nur damit zu tun, dass wir die Entstaatlichung Deutschlands durch Verzicht auf die Sicherung unserer Grenzen faktisch besiegelt haben.
  • Es hat nicht nur damit zu tun, dass wir falsche Weichenstellung in der Bildungspolitik, in der Energie- und Umweltpolitik getroffen und die deutsche Wirtschaft vorsätzlich geschwächt haben.
  • Auch nicht nur damit, dass wir ausländischen Investoren durch die – wegen mangelnden politischen Interesses – nicht verhinderte Übernahme wichtiger Unternehmen, Zugang zu unseren Patenten und Geschäftsgeheimnissen gewährt haben.
  • Es hat nicht nur damit zu tun, dass wir das Herz unserer Wirtschaft, die Automobilindustrie kampflos aufgegeben haben.
  • Es hat auch nicht nur damit zu tun, dass wir in dieser Republik ein Klima der Angst und der Einschüchterung erzeugt haben, das Angela Merkel sinngemäß einst so charakterisierte: ‚Man darf seine Meinung durchaus sagen, aber man muss dann eben auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.‘

Es hat mit alledem zu tun, und mit noch viel mehr, wofür die Zeit nicht reicht, es anzuführen.

Zum Inhalt, zur eigentlichen Story, mag ich noch nicht viel verraten. Einen ersten Blick auf die Kurzbeschreibung will ich Ihnen aber nicht verweigern:

Die vage Hoffnung, das Ergebnis der Wahlen zum 20. Deutschen Bundestag im Herbst 2021 würde einen Politikwechsel ermöglichen und die lange Phase der Lethargie, der Auflösung der öffentlichen Ordnung, des wirtschaftlichen und sozialen Niedergangs beenden, hatte sich nicht erfüllt. Schwarz-Grün, von vielen herbeigesehnt, erwies sich nur als nochmalige Steigerung einer unseligen Allianz aus Egoismus, Inkompetenz und blankem Opportunismus.

Der Autor führt seine Leser in brillanter Weise von der aktuellen Situation im Sommer 2020 in das vollkommen realistisch erscheinende Geschehen jener entscheidenden fünfeinhalb Monate zwischen dem 17. November 2022 und dem 1. Mai 2023.

Die Regierung sieht den immer aggressiver werdenden Angriffen anonymer Global Player unbeeindruckt und tatenlos zu. Eine kleine Gruppe befreundeter Unternehmer, Wissenschaftler und hoher Beamter sieht sich plötzlich – und ohne das je beabsichtigt zu haben – in der Verantwortung, Widerstand zu leisten. Doch erst die Kooperation mit Offizieren der Bundeswehr, die trotz der immer grotesker werdenden Säuberungswellen ihren Eid, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, noch ernst nehmen, lässt eine kleine, realistische Chance entstehen, den Spieß umzukehren.

Eine packend geschriebene Story, deren beängstigende Nähe zur Realität mehr als nur nachdenklich macht, denn zum Schluss stellt sich – unausgesprochen, aber nicht mehr zu ignorieren – die Frage:

„Und, was würdest du für dein Land tun?“

„Andere Abhilfe“, Taschenbuch, 324 Seiten, erscheint unter der ISBN 9783751913935 am 31.07.2020. Der Ladenpreis wurde auf 22,00 Euro festgesetzt.


Das war nun noch ein Donnerstag ohne Paukenschlag, aber von nun an geht’s bergauf.

Herzlichst

Ihr

Egon W. Kreutzer