Die letzte Degeneration

„Hosenscheißer!“, hätte man zu Zeiten meiner Jugend jemanden genannt, der aus Angst vor dem Weltuntergang begonnen hätte, seine Umgebung unaufhörlich mit seiner Angst zu konfrontieren und, so das nicht zum Erfolg führt, mit allen legalen und illegalen Mitteln zu terrorisieren.

Sollte damals jemand begonnen haben, mit seiner Angst zu missionieren und alle Welt zur Buße aufzufordern, wäre er sehr schnell sehr alleine gewesen, und sollte er sich nicht abschütteln lassen wollen, hätte er – als ultima ratio  – eine auf die Nase bekommen.

Wer hingegen, egal mit welcher Motivation, Signalkabel der Eisenbahn durchschnitten, Kunstwerke beschmiert, Feueralarm im Bundestag ausgelöst hätte und dann auch noch einen ganzen Flughaften lahmgelegt hätte, der wäre wohl mit einigen Jahren Haft und anschließender Verwahrung in der Psychiatrie noch gut bedient gewesen.

Möglicherweise hat diese damals noch funktionierende, abgestufte Eskalation der Abwehr dazu beigetragen, dass es – bis auf die Aktivitäten der RAF, die von der überwiegenden Mehrheit der Deutschen abgelehnt wurde – nie so weit gekommen ist.

Die Helden der „Letzten Generation“ hingegen, die surfen auf einer medialen Welle des Wohlwollens, die alles Strafbare ihrer Handlungen zum zivilen Ungehorsam verklärt, den sie heldenmutig zelebrieren, weil ihnen nichts Geringeres am Herzen liegt als die Rettung der ganzen Welt. Erwachsene Menschen, nach dem zweiten Staatsexamen zum Richter ernannt, zeigen ebenso Verständnis, wie nur das Anführen erlernt habende Politiker, und es taucht die Frage auf, wie es zu diesem Zustand der Dekadenz in moralischer und geistiger Verwahrlosung kommen konnte.

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Es geht doch nur noch ums Ficken.

Der Begriff „Ficken“ ist bewusst gewählt. Ginge es um die Vereinigung von Mann und Frau, die im gegenseitigen Vertrauen und meist liebevoll vollzogen wird, die – bei aller Familienplanung – immer auch dazu angelegt ist, neues Leben zu schenken, würde ich andere Worte wählen.

Ficken zielt ausschließlich auf Lustgewinn. Es ist dies aber ein leerer Gewinn, der nur körperliche Befriedigung verschafft, nicht aber zur seelischen Ruhe führt, und deshalb nur immer noch nach einer weiteren Steigerung des Kitzels verlangt, die mit allerlei Praktiken, die man früher noch pervers nennen durfte, versucht wird zu erringen.

Doch heute benennen sich Gruppen von Menschen nach der Art ihrer sexuellen Praktiken, und vereinigen sich als die Sexualpraktiker aller Welt unter der ABCDEFGQ-Flagge und fordern ein Recht, dass sie sich längst genommen haben, nämlich ihre besondere Sexualität, ihre speziellen Praktiken öffentlich zu verkünden, dafür zu werben, sogar Schulkinder im Unterricht damit zu behelligen und schon den Jüngsten einzureden, eine Geschlechtsumwandlung sei das Mittel der Wahl, alle ihre Probleme zu lösen.

Damit erheben sie sich selbst über alles Konservativ-Heterosexuelle und wüten gegen jeden, der es wagt, vor ihren Parolen und Paraden die Ohren und die Augen zu verschließen.

Regenbogenfahne und 1-Love-Binde sind doch nichts anderes die Standarten der Wildficker dieser Erde, die ihre Triebe nicht kontrollieren wollen, sich ungebeten zum Verteidiger jener „stillen“ Schwulen, Lesben und Transsexuellen aufschwingen, die nichts als ihre Ruhe wollen, um sich unter dem Deckmantel dieser Vereinnahmung von jedem diskriminiert fühlen zu dürfen,  der sich nicht als ihnen zugehörig bekennt.

 

Wild ausgelebte Sexualität, ohne Scham, vor allem aber ohne Konsequenzen, weil die Pille zuverlässig verhütet, wo es überhaupt noch zu einer Konzeption kommen kann, und weil, sollte die Pille versagen, das Sozialamt für die alleinerziehende Mutter aufkommt, wenn der Vater nicht zu ermitteln ist oder sich seinen Pflichten einfach entzieht, soll zum neuen Normal sittlicher Überlegenheit erhoben werden.

Und Syphilis, Tripper, Schanker oder durch Überdehnung des Anus ausgelöste Stuhlinkontinenz, die behandeln heute die Ärzte genauso selbstverständlich und wirksam wie Mumps und Fußpilz.

Natürlich hat es den vor- und außerehelichen Geschlechtsverkehr immer schon gegeben, auch mit wechselnden Partnern, doch das wurde von der Mitte der Gesellschaft bei ihren Angehörigen nicht toleriert.

Das hatte nichts mit Prüderie zu tun, auch wenn es heute so dargestellt wird.

Das war ein gesellschaftliches Regelwerk, in dessen Zentrum die Erziehung zur Verantwortung stand. Die Schwangere und der Schwängerer mussten heiraten, um ihre Ehre zu retten. Die sitzengelassene Geschwängerte wurde ausgestoßen, auch von der eigenen Familie, ebenso wie die ertappten Homosexuellen. Sitten, die heute unmenschlich erscheinen.

Doch die Gesellschaft hat damit funktioniert.

Die von außen aufgedrückte Triebkontrolle ersetzte die Triebkontrolle der Individuen und die Höchststrafe bestand in der Verpflichtung zur Eheschließung. Nur wenn dieser Verpflichtung nicht genügt wurde, wenn die Verantwortung abgelehnt wurde, wenn die Partner aus dem One-night-Stand sich ein gemeinsames Leben nicht antun wollten, dann kam es dicke.

 

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Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die von praktisch allen Kulturen hervorgebrachten Regeln zur Eindämmung des Sexualtriebs nicht, wie von den Widerspenstigen behauptet, nur der Gefügigmachung der Menschen dienen,

 das gab und gibt es natürlich auch, ist aber eher die Perversion,

sondern einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, ein eigenes Verantwortungsgefühl zu entwickeln, indem die Konsequenzen des eigenen Handelns, in der bereits erwähnten Abstufung: Ehe oder Strafe, deutlich aufgezeigt werden.

Seit die Propagandisten der antiautoritären Erziehung jene Türe aufgestoßen haben, hinter der ein Leben ohne Konsequenzen lockt, und seit darauf aufsetzend, die „Helikopter-Eltern“ dafür sorgen, dass den kleinen Wilden auch jede von der Umwelt drohende Gefahr ferngehalten wird, wenn man sie schon nicht dazu erziehen darf, den Gefahren fern zu bleiben, ist die Verantwortungslosigkeit zum einzig bekannten Lebensgefühl geworden.

Die logische Folge war die Entfernung von Konsequenzen auch aus den Schulen. Die Entmündigung der Lehrkräfte, denen jegliche Möglichkeiten zur Disziplinierung Einzelner  und ganzer Klassen genommen wurde, während die Anforderungen an die Schüler zurückgeschraubt wurden, um die Konsequenzen – nämlich schlechte Noten – nicht sichtbar werden zu lassen, waren der nächste Schritt zur Etablierung der Verantwortungslosigkeit unter Jugendlichen und Heranwachsenden, von denen ein nicht unerheblicher Teil von den Arbeitgebern wegen vollkommen unzureichender Fähigkeiten trotz Fachkräftemangel nicht eingestellt wird, während ein ebenfalls nicht unerheblicher Teil sich auf Studiengänge stürzt, deren Absolventen von der Wirtschaft nicht benötigt werden, so dass sie sich bestenfalls als „Beauftragte für XYZ“ im Staatsdienst wiederfinden und sich dort, frei von jeglicher Verantwortung, in ideologischen Scheingefechten auf die Seite der Macht stellen.

Die letzte, den jungen Männern vorbehaltene Einrichtung zum Erlernen von Verantwortung, die Wehrpflicht, wurde von einem Verteidigungsminister, der offenbar nur zu diesem Zweck ernannt wurde, um danach wieder aus dem Amt entlassen zu werden, aufgehoben und für beendet erklärt.

Übrig geblieben ist eine Mehrheit von Menschen, die sich in der verantwortungsfreien Gesinnungsethik wohlig eingerichtet haben.

Ein moralisierender Haufen, stets darauf bedacht, vermeintliche Missstände aufzufinden und jene, die noch ernsthaft arbeiten, zu Schuldigen zu erklären und sie nach Kräften in ihrem Tun zu behindern.

Die alten Sprichtwörter: „Wo gehobelt wird, fallen Späne“ und „Du kannst nicht beides haben, den Rahm und die Butter“ werden als absurde Gedanken alter weißer Männer abgetan und laut postuliert, dass die „Ingenieure“, die faulen Säcke, dafür zu sorgen hätten, dass immer genug Strom für alles da ist, während alles, was kontinuierlich Strom erzeugt, abgerissen und verschrottet werden muss. Wehe, da regt sich Widerspruch. Wehe,  da behauptet so ein Ingenieur – und rechnet es den Unverständigen in diskriminierender Absicht auch noch vor – dass dies rein physikalisch nicht möglich sei: Dann unterscheiden sich die so genannten Aktivisten der letzten Degeneration nur noch in Alter, Körpergröße und Gewicht von jenen Trotzknilchen, die sich wütend und mit hochrotem Kopf an der Supermarktkasse auf den Boden werfen, weil sie nur so der begriffsstutzigen Mutter begreiflich machen können, dass es nichts Wichtigeres auf der Welt geben kann als sofort in den Besitz der dort zur Schau gestellten Süßigkeiten zu gelangen.

 

Deutschland – das Woken-Kuckucksheim des 21. Jahrhunderts.

Diejenigen, die noch bessere Zeiten  und Umstände erlebt und kennengelernt haben, sind inzwischen fast vollständig in Rente oder schon gestorben.

Diejenigen, die noch eine sinnvolle und zweckmäßige Erziehung und Bildung genossen haben, bzw. genießen, sind zur wahrhaftig diskriminierten Minderheit gemacht und ausgestoßen worden.

Erziehung, so tönt es, soll doch keinen Zweck haben. Erziehung soll doch die freie Entfaltung der Individuen ermöglichen, eine solche Erziehung kann aber doch nur gelingen, wenn auf erzieherische Maßnahmen jeglicher Art verzichtet wird.

Alles, was sich durch Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Fleiß, Gewissenhaftigkeit und andere Sekundärtugenden auszeichnet, atmet doch den Geist des preußischen Untertanen. Das ist rechts und das muss weg.

 

Die Woken können nicht anders.

Sie sind wie ein mit missionarischem Eifer ausgestatteter Hans im Glück. Sie schütten bevorzugt das Kind mit dem Bade aus und beschuldigen jene, die das warme Wasser in die Wanne gefüllt haben, dieses Unglück erst ermöglicht zu haben.

 

Der Trost:

Die Realität, die Realität der Physiker und Chemiker, der Architekten und Konstrukteure, die Realität der Schwerkraft und der Thermodynamik, kommt mit jeder Dummheit der Dekadenten wieder ein Stückchen mehr zum Vorschein und zur Wirkung, weil sie in ihrer ungetrübten Verantwortungslosigkeit jene Mauern einreißen, die errichtet wurden, um die Menschheit vor den Gefahren der Realität zu schützen und die Mühen der Realität vergessen zu machen.

Der grün-woke Wahn verwandelt klimatisierte Wohnhäuser in feuchte Höhlen, ersetzt den Bagger durch Spaten und Schaufel, den Traktor und den LKW durch Lastenfahrrad und menschliche Muskelkraft, macht den Schlankheitswahn zum richtigen Hunger, das Gesetz weicht dem Faustrecht …

Und so wird am Ende die Realität gewinnen.

Es wird schnell gehen, weil der Sturz so tief ist.

Nicht einmal mehr die Kultur- und Überlebenstechniken der Menschen vor nur 100 Jahren können reaktiviert werden, weil sie vergessen sind.

Die Wokenkuckucksheimer werden, wenn man sich ihnen zu ihrem eigenen Vorteil nicht doch noch in den Weg stellt, bis in die Steinzeit zurückfallen, und sich noch nicht einmal dort zurechtfinden.

Sie sind rundum lebensuntauglich.

Schwätzer und Klugscheißer.