Wege ins Weiter

Ein paar gewichtige Sätze aus einer an mich gerichteten Mail:

 

Die Gegenstrategien – um die Menschheit zu retten –  sind die letzten Aufbietungen des defizitären Rationalen.  Diese mental/rationale Epoche ist am Ende, weil sie allein rational die Probleme der Welt nicht mehr meistern kann. Es wird nur noch quantifiziert, gezählt, tabelliert und monokausal abgehandelt. Alles andere wird gekonnt ausgeblendet, statt dessen Panik geschürt.

Es wird alles zerstört, sei es durch Masken sei es durch Energiemangel, nicht aus bösem Willen sondern weil Rationalität keine anderen Lösungen bietet.

Arationalität, Aperspektivität, Zeitfreiheit und Ichfreiheit lassen sich nicht mehr leugnen.

 

Es sind Sätze, die auf den Aussagen Jean Gebsers basieren, der von vier bisherigen „Bewusstseinsstrukturen“ der Menschheit ausgeht, die  – und das ist jetzt meine Assoziation – sich wie in einer mehrstufigen Metaphormose jeweils als das Neue aus dem vorhandenen heraus konstituieren. Bisher, so Gebser, habe die Menschheit eine archaische, eine magische, eine mythische Bewusstseinsstruktur „gelebt“, befinde sich momentan in der mentalen und am Übergang zur integralen Struktur.

Es ist durchaus interessant und erkenntnisfördernd, sich mit diesen Gedanken auseinander zu setzen. Man kann die Entsprechungen von Gebsers Bewusstseinsstrukturen in den Annalen der Menschheit auffinden. Dort heißen sie jedoch anders. Steinzeit, Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Jäger und Sammler, Landwirtschaft/Seßhaftigkeit, Bronzezeit, Eisenzeit und noch undifferenziert „Neuzeit“. Die Wirtschaftswissenschaften machen den Aufstieg der Zivilisation an so genannten Basis-Innovationen fest.

Gebser hinterlegt  diesen Entwicklungen eine dafür notwendige Veränderung der Bewusstseinsstruktur. Es ist so – und das ist wieder meine Interpretation – als habe die Menschheit nicht nur einmal von der verbotenen Frucht am Baum der Erkenntnis genascht, sondern immer wieder – und zwar dann, wenn sie sich auf ihrer jeweiligen Stufe so perfektioniert hatte, dass darin kein „Fortschritt“ mehr möglich war. Es ist so, als habe Prometheus nicht nur einmal das „Feuer“ zu den Menschen gebracht, sondern mehrmals – und zwar immer dann, wenn er glaubte, sie seien nun reif genug, den Göttern wieder ein Stück weit ähnlicher zu werden.

Es ist kaum möglich, der These zu widersprechen, die Menschheit befände sich in einer Hochzeit der Rationalität. Je tiefer man allerdings die Betrachtungsebene ansetzt, desto weiter gehen die „Wertungen“ dabei auseinander. Völker, Staaten, Ethnien, Religionen bilden Konglomerate jeweils spezifischer Ausprägungen dieser Rationalität, und bei den Individuen innerhalb dieser Konglomerate ergeben sich die vielfältigsten Unterschiede. Doch wie sehr Teile der Menschheit ihre Kraft auch noch aus mythischen und magischen Vorstellungswelten beziehen: Alle nutzen die technischen Hervorbringungen der Rationalität – und diejenigen, die Smartphones, Flugzeuge und Computertomografen für „Teufelszeug“ halten, haben dafür nicht mehr „religiöse“, sondern andere, rationalere Begründungen, die auf erkannte oder befürchtete Risiken und Nebenwirkungen abzielen.

Die offene, auch kaum zu beantwortende Frage lautet:

Sind wir tatsächlich in unserer gegenwärtigen Bewusstseinsstruktur schon so weit, dass darin kein Fortschritt mehr möglich ist?

Ich habe in meinen Regalen immer noch „Programm 2000“ von Steinbuch aus dem Jahre 1971 stehen, den Bericht „Global 2000“, herausgegeben vom Council of Enviromental Quality und dem US-Außenministerium aus dem Jahre 1980, den Clarke „Im höchsten Grade phantastisch“ von 1963, sowie andere, weniger „seriöse“ Vorhersagen über die Entwicklungen des Lebens auf der Erde. Ich habe das damals relativ zeitnah gelesen. Schlägt man die Bücher heute wieder auf, stellt man fest, dass ein Teil der Vorhersagen immer noch auf das Eintreffen warten lässt, während ein anderer Teil aus heutiger Sicht von einer peinlich naiven, fantasielosen Kleingläubigkeit zeugt, weil die Vorhersagen längst und vor allem weit übertroffen wurden.

Die Gefahr, diese Fehler zu wiederholen ist groß. Doch neben den großen, breit diskutierten Problemen (Bevölkerungswachstum, Wasserversorgung, Armut und Hunger) will ich wenigstens zwei „Fakten“ einstreuen, um aufzuzeigen, dass auch anderswo Grenzen erreicht werden.

  • Die Chip-Technologie, von der Gordon Earle Moore, der Gründer von Intel, 1965 behauptete, die Integrationsdichte – und damit Rechenleistung und Geschwindigkeit der Halbleiter-Bauelemente, würde sich alle 18 Monate verdoppeln, ist inzwischen bei einer Strukturdichte von 7 Nanometer angelangt – und damit ganz dicht an der vom Atomdurchmesser gesetzen, physikalischen Grenze. Die Leistung von Computern kann zwar durch den Einsatz von immer mehr Prozessoren, die sich die Arbeit teilen, weiter gesteigert werden, doch auch hier gibt es Probleme, denn damit werden die Leitungswege immer länger, und weil sich auch die Stromimpulse – oder Lichtwellen – nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, wird es schwieriger, das gesamte Gebilde „im Takt“ zu halten. Ganz zu schweigen von der Prolematik bei Echtzeit-Anwendungen, wie sie zum Beispiel beim Computerhandel an der Börse auftreten.  Schon 2011 erklärte der damalige Bundesbankvorstand Nagel: Es sei problematisch, dass große Finanzinvestoren ihre Großrechner in Frankfurt direkt neben denen der Deutschen Börse aufgestellt haben, um so ein paar letzte Millisekunden Vorsprung vor anderen Marktteilnehmern zu haben. „Es ist absurd, wenn die Leitungslänge zum Großrechner darüber entscheidet, ob eine bestimmte Handelsstrategie Erfolg hat oder nicht.“

    Erschwerend hinzu kommt bei alledem der steigende Energiebedarf – das Bitcoin Mining soll nach seriösen Abschätzungen ununterbrochen zwischen 2,5 und 7 Gigawatt verbrauchen (ganz Deutschland nimmt, tageszeitabhängig, zwischen 50 und 70 Gigawatt ab) und mit dem Stromverbrauch wächst die Wärmeentwicklung. Das Rechenzentrum der NSA in Utah benötigt alleine täglich 6.500 Tonnen Kühlwasser.

  • Der Beton, scheinbar unverzichtbarer Stoff für Architektenträume, stößt auf ein Problem: Es gibt immer weniger brauchbaren Sand. Die Sahara ist zwar voll von Sand, doch diese Körner sind rundgeschliffen und damit untauglich. Von den Mangelerscheinungen wird zwar selten laut gesprochen, doch sie existieren und sie verschärfen sich.

Es sieht so aus, als kämen wir den Grenzen näher.

Doch wo ist das „Wurmloch“ zu finden, durch das wir schlüpfen könnten, um uns

– wie die Ahnen von Sammlern und Jägern zu Landwirten, von Ochsentreibern zu Brummifahrern, von mündlicher Überlieferung in die schiere Unendlichkeit des Internets –

in eine neue Bewusstseinsstruktur hineinzufinden?

Wie können die Begriffe Arationalität, Aperspektivität, Zeitfreiheit und Ichfreiheit erfasst und gelebt werden?

Vielleicht ist es am einfachsten, den Einstieg über die Perspektive zu suchen.

Die Perspektive ist eine Konsequenz des Standpunktes. Der Standpunkt wiederum ist eine Konsequenz jener Isolation, die mit der Abgrenzung des „Ich“ zwangsläufig einhergeht.
Den meisten Menschen gelingt es gelegentlich, vor allem in engeren Beziehungen, den eigenen Standpunkt für eine Weile zu verlassen und sich in „den anderen“ hinein zu versetzen. Doch das ist nur der Wechsel zwischen zwei Perspektiven, von denen eine die eigene und folglich die richtige ist, während man für die andere, wenn man sie vorübergehend eingenommen hat, Verständnis aufbringt.

Aperspektivität könnte folglich einen Zustand, bzw. eine Geisteshaltung meinen, worin der Unterschied zwischen dem Ego und allem, wovon dieses Ego umgeben ist, aufgehoben wird. Ein Zustand der Erkenntnis, in dem das Ego seine Isolation aufgibt, sich als – durchaus wahrnehmbares, erkennendes und wirkendes – aber eben untrennbar zugehöriges Teil eines Ganzen wahrnimmt, das ist, wie es ist, und dessen Entwicklung vom Wirken aller Teile in einer rational nicht mehr nachvollziehbaren, scheinbar chaotischen Wechselwirkung – von allem mit allem – bestimmt wird, ohne dass im großen Ganzen noch jene zwingende Kausalität bestünde, die das Ich von seiner Perspektive aus im ganz Kleinen in sein Kalkül einbezieht.

Ein Rosenbusch lässt sich grob einteilen in Wurzelwerk, Stämme und Zweige, Blätter und Blüten/Früchte. Aus der Perspektive der Blüte, deren Schönheit schnell vergeht, ist sie, die Blüte, wegen dieser Vergänglichkeit gegenüber Wurzeln und Zweigen und Blättern benachteiligt. Glücklicherweise dürfen wir annehmen, dass die Rosenblüte entweder nicht in der Lage oder zu klug ist, diese Perspektive einzunehmen, sondern sich als wahrnehmbares, erkennendes und wirkendes, aber eben untrennbar zugehöriges Teil eines Ganzen wahrnimmt, was durchaus nicht auf den Rosenbusch beschränkt sein muss, sondern die Luft, den Regen, den Boden, die Bienen, ja selbst den Gärtner mit einschließt.

Diese Idee ist nicht neu. Und der Gedanke, sich einzuordnen, ist verpönt. Das Prinzip wurde – insbesondere in der rationalen Bewusstseinsstruktur – missbraucht, um Menschen sich nicht entwickeln zu lassen, sondern sie, im Sinne einer technokratischen Optimierung nicht als integralen Bestandteil, sondern als austauschbare Rädchen in einer künstlich – und da meine ich das Gegenteil von natürlich – geschaffenen Maschinerie zu nutzen, oft genug aber auch als unnützen Ballast zu behandeln. Das „Ganze“ war darin das Konstrukt einer bestimmten Perspektive, und der Konstrukteur betrachtete sich als außerhalb und über seinem Konstrukt stehend.

Neu ist die von Jean Gebser postulierte Annahme, die nächste Bewusstseinstruktur, in welche die Welt übergehen wird, ermögliche eine wahre Aperspektivität, die ohne Zwang, aber auch ohne Widerstand, ein Ganzes ermöglicht, in dem die Teile dem Ganzen dienen, so wie das Ganze seinen Teilen dient, womit das „Ganze“, das mehr ist als die Summe seiner Teile, auf eine neue, nicht rationale, nicht technokratische Art verstanden werden kann.

So sind wir, auf dem Weg über die Aperspektivität unversehens zur Bedeutung der Ichfreiheit vorgedrungen.

Die Ichfreiheit ist nicht als Ausdruck fehlender Freiheit gemeint, so wie Meinungsfreiheit nicht bedeutet, keine Meinung zu haben. Die Ichfreiheit spielt auf die Befreiung des Ichs aus seiner im Individualismus entstandenen Isolation an. Ein Gefangener, ein in Quarantäne gehaltener Mensch, ein in den Zwinger gesperrter Hund, die alle sind „isoliert“. Erst wenn die verschlossenen Türen geöffnet werden, wenn sie sich wieder innerhalb des ihre Isolation umgebenden Ganzen frei bewegen können, sind sie frei, können sich als ein Teil der Welt  verstehen, die für sie für eine Weile nur als „das da draußen“ bezeichnen, aber nicht daran teilhaben konnten.

Die wahre Ich-Freiheit besteht im Mitwirken-Dürfen. Die Gefangenschaft des Ich in der egoistischen Perspektive macht aus dem Mitwirken-Dürfen ein Einwirken-Wollen, bewirkt Widerstand statt Unterstützung, Feindseligkeit statt Liebe.

 

Rationalität und Arationalität

Das Einwirken-Wollen des Egoisten zur Erzielung eines erwünschten Ergebnisses ist zwangsläufig von einer aus der Ratio entspringenden Abschätzung von Aufwand und Nutzen begleitet, es zielt nicht auf einen erarbeiteten Lohn, sondern auf einen ungerechtfertigten Gewinn ab, der zu Lasten der Gemeinschaft errungen wird. Wir wissen, dass die Akkumulation von Gewinnen zu den schädlichsten Wirkungen unseres Geldsystems zählt,  weil sie zwangsläufig in die Verschuldung  derer führt, die von  den Gewinnern um den leistungsadäquaten Lohn ihrer Arbeit betrogen wurden. Dazu habe ich in vielen anderen Beiträgen ausführlich berichtet, so dass ich hier auf weitere Ausführungen verzichten kann.

Stattdessen will ich über die Musik ein paar Zeilen schreiben. Woran ich mich mit 70 immer noch so erinnere, als wäre es erst gestern gewesen, das war ein Kirchweihsonntag im Oktober in Meilschnitz, wo meine Großmutter wohnte. Wir sind schon am Vormittag zu Fuß, Autos gab es zehn Jahre nach Kriegsende noch kaum, die fünf Kilometer von der Wohnung in Neustadt nach Meilschnitz gezogen, mein kleiner Bruder dabei die meiste Wegstrecke auf den Schultern meines Vaters thronend, haben dann beim Gunsenheimer (den gibt es – in modern – immer noch) den Kirchweihbraten verzehrt. Für die Kinder gab es draußen vor der Tür einen kleinen Verkaufsstand mit Süßigkeiten und Spielwaren und viel Gelegenheit, durchs Dorf zu streifen. Nachmittags Kaffee und Kuchen (Aus’zogne, dort Pfannkuchen genannt, waren besonders beliebt) und wenn meine Mutter und mein Vater sich mit alten Bekannten ausreichend ausgetauscht hatten, ging es zu Fuß auf der längst noch nicht geteerten, sandigen und steinigen Straße wieder nach Hause. Es war schon dunkel, aber nicht stockdunkel, und dann begannen meine Eltern im Duett zu singen, unter anderem „Steh’n zwei Stern am hohen Himmel„.

Die Nacht, die vollständige Stille ringsum, nur das Geräusch unserer Schritte auf der steinig-sandigen Straße – das war wunderschön. Und es war vollkommen zweckfrei, aus dem Herzen kommend – und zu Herzen gehend.

Viele Komponisten haben uns großartige Werke hinterlassen, viele Interpreten haben Solo oder im kleinen oder großen Orchester die Luft schwingen lassen und damit die Herzen ihrer Zuhörer erreicht. Nur wenige konnten und können davon leben, nur einzelne sind damit wirklich zu Wohlstand oder gar Reichtum gekommen – und dass sie das im Sinn hatten, als sie begannen ein Instrument zu erlernen, ihre Stimme zu üben, das ist auch bei denen die mit ihrer Kunst viel Geld verdienten, eher unwahrscheinlich.

Es gibt unzählige kluge Abhandungen über Musik, über Tonsysteme, über Kompositionslehre, doch der Versuch, Musik „rational“ zu erfassen, muss an formalen Aspekten hängen bleiben, denn Musik ist und bleibt arational, Musik ist im Wortsinne „un-begreif-lich“.

Mit dem technischen Fortschritt, den das rationale Bewusstsein hervorgebracht hat, ist der Schritt in die integrale Bewusstseinsstruktur zumindest denkbar geworden. Multimilliardäre könnten irgendwann damit erkennen, dass das beständige Raffen zu nichts anderem führt, als einen großen und letztlich nutzlosen Haufen Geld aufzutürmen und dabei „Schuld“ auf sich zu laden, indem sie andere nötigen, sich zu verschulden. Wie soll es funktionieren, wenn die Fabriken – und die Landwirtschaft ebenso – mit immer weniger Menschen immer mehr Produkte hervorbringen? Wer soll noch kaufen können, wenn er keine Arbeit mehr hat, wer soll noch kaufen können, wenn er zwar Arbeit hat, aber über Steuern und Beiträge die mit versorgen muss, die keine Arbeit haben? Es geht nicht auf.

Es gab eine erste Welle, die dieses Bewusstsein sichtbar gemacht hat. Es waren die Jahre  der Hippies, der Blumenkinder, und zugleich die Jahre der Playboys, hier sei nur Gunther Sachs genannt, der ja nicht nur Partykönig, sondern auch ein großartiger Fotograf war – und die ererbten Zahnradfabriken eben nicht erwarb, um sie zu besitzen, sondern aus der Tretmühle ausgebrochen ist.

So lange wir – zur Versorgung der Bevölkerung – immer weniger rationales Handeln benötigen, was durchaus auch weiterhin seinen hohen Stellenwert haben wird, gibt es immer mehr Freiräume für dieses Arationale, diese Beschäftigung mit einer Sache um der Sache willen, in einer aperspektivischen Gesamtschau, und weitgehend Ichfrei.

Kennen Sie das Gefühl, im Flow zu sein? Sich voll und ganz in eine Aufgabe zu versenken? Die Welt um sich herum zu vergessen und die Arbeit am Kleinen als große Erfüllung zu erleben? Falls Sie sich an solche „Zustände“ erinnern können, und sei es, dass Sie erinnern, wie Sie als Kind mit Eifer aus Bauklötzen einen hohen Turm gebaut haben, dann versuchen Sie, mit ähnlicher Konzentration (in Wahrheit ist es schon Kontemplation) an das heranzugehen, was heute, morgen und übermorgen als Aufgabe ansteht. Sie tun damit ihre persönlichen Schritte auf dem Weg in eine neue Bewusstseinsstruktur.

Die Zeitfreiheit

Die Zeitfreiheit ist wohl das schwierigste Ziel, vielleicht für den Menschen auch nie zu erreichen, weil wir – auf der grobstofflichen Ebene – keine Chance haben, den Zeitpfeil umzukehren, und weil wir, wie alles auf dieser Welt, einem Verschleiß unterliegen, dessen Fortschreiten irgendwann den Wunsch hervorruft, „das Zeitliche zu segnen“.

Es geht daher wahrscheinlich primär darum, ein Gefühl für die Ewigkeit zu entwickeln, das eigene Leben als einen Abschnitt im Fluss der Zeit, in der Erd- und Menschheitsgeschichte zu begreifen und anzuerkennen, dass der Spruch am Grab: „Von Erde bist du genommen, zu Erde sollst du werden“, mit ganz wenigen Worten die große, ewige Geschichte vom Werden und Vergehen erzählt, und davon, dass nichts verlorengehen kann, was in diesem Universum von Anbeginn der Zeit her existiert. Letztlich lehrt uns die Quantenphysik, dass alles nur informationstragende „Schwingungen“ sind (Wie die Musik).

Dieser Spruch „Erde zu Erde“ hilft auch dabei, unsere gewohnte Ich-Perspektive zu überwinden und das große Schöpfungsmirakel zu erfassen, das vermutlich mit einem Urknall begonnen hat, dessen Auslöser wir nicht kennen, und das irgendwann, in unfassbar ferner Zukunft sich wieder auf einen Punkt konzentrieren wird – und dass wir alle und alles von Anfang an dabei waren und bis zum Ende dabeibleiben werden, in welcher Form auch immer. Vielleicht einmal als Blüte einer Rose.

 

Ich gebe Ihnen noch einen weisen Satz mit, über den es sich nachzudenken, zu meditieren lohnt.
Warum? Sie kommen drauf, wenn Sie sich damit beschäftigen.

Heute ist ein ganz besonderer Tag,
denn er ist der erste Tag
vom Rest meines Lebens.