Jemand – wer, das ist nicht überliefert – hat sehr viel Geld für die Beschaffung von 55 Polizeipanzern vom Typ „Rheinmetall Surviver R 4×4 – Police“ ausgegeben, die ab 2023 den Bundes- und Landespolizeistellen die Möglichkeit geben sollen, noch wirkungsvoller …
Der Satz bleibt unvollendet.
Zunächst einmal bleibt einem die Spucke weg, wenn es bei n-tv heißt, dass sich der Preis so eines „Sonderfahrzeuges“ im hohen zweistelligen Millionenbereich bewegt, während der modernste Kampfpanzer der Bundeswehr, der Leopard 2 A7V, zum Stückpreis von 15 Millionen Euro zu haben ist, also im ganz niedrigen zweistelligen Millionenbereich angesiedelt ist.
Wahrscheinlich hat n-tv da aber auch nur sehr missverständlich berichtet und sagen wollen, dass alle 55 Panzerwagen für knappe 100 Millionen über den Ladentisch gehen. Die 5 Milliarden werden es wohl nicht sein (hoffe ich!), aber auch knapp 100 Millionen sind viel Geld, wenn nicht herauszufinden ist, wozu diese 15 Tonnen schweren Geräte (Leopard 2: 60 Tonnen), in deren hellem und ergonomisch gestaltetem Innenraum bis zu 11 Einsatzkräfte samt Einsatzausrüstung Platz finden sollen, gebraucht werden.
Es ist ja schön zu wissen, dass man damit Flüsse und Seen bis zu einer Tiefe von 1,20 Meter auch ohne Brücke, Floß oder Fähre durch- bzw. überqueren kann. Aber wo kommt so etwas vor? Ist der Wassergraben vor dem Reichstag denn schon fertig?
Es ist ja schön zu wissen, dass da 11 Kräfte, m/w/d, gepanzert und vor atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen geschützt, mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h transportiert werden können. Aber wohin?
Blöde Frage. An den Einsatzort natürlich.
Ja, und dann müssen die ja wohl raus, ausgerechnet da, wo es wirklich gefährlich sein könnte, müssen sie die perfekte Schutzhülle verlassen und ihren Einsatz ausführen. Geschützt nur noch von der bekannten schwarzen Kampfausrüstung mit Kampfstiefeln, Helm, Visier, Nackenschutz, Knie und Ellenbogenprotektoren, besandeten Kampfhandschuhen, Schlagstock, Schild und Pfefferspray.
Da stellt sich doch die Frage, ob man die nicht weiterhin auch mit den bekannten Mannschaftstransportwagen an den Einsatzort karren könnte, wenn sie genau da, wo es darauf ankommt, nicht besser geschützt sind als bisher auch.
Kommen Sie mir nicht damit, dass die gar nicht raus müssten, weil auf dem Dach ein Tränengaswerfer montiert ist. Um den zu bedienen braucht man keine 11 Mann an Deck, und jeder der gepanzerten Wasserwerfer, die überall in der Republik in Bereitschaft stehen, wäre doch viel wirkungsvoller – und außerdem schon vorhanden. Neuanschaffung überflüssig. Steuergeld gespart. Damit könnte man der Bundeswehr ein paar Kisten Munition kaufen oder das Bürgergeld aufstocken oder Flüssig-Fracking-Gas in den USA bestellen.
Nein. Es ist nicht so einfach zu erraten, wofür diese Monster vorgesehen sind. Es gibt allerdings ein Indiz, das leicht zu übersehen ist. Warum müssen nagelneue Polizeifahrzeuge – trotz des Klimanotstands und der verheerenden CO2-Bilanz und der NOx-Gefahr – von einem 6-Zylinder Dieselmotor mit 6,9 Liter Hubraum und 340 PS angetrieben werden? Warum nicht die vollelektrische Batterieversion, die uns Bürgern so dringend empfohlen wird, um mit dem Klima die Welt zu retten?
Warum braucht es Gefährte, die vollkommen unabhängig vom Stromnetz und auch noch nach einem wochenlangen totalen Blackout zuverlässig betriebsfähig sind?
Dieser Sicherheitsvorteil muss entscheidend gewesen sein, um die 25 Liter Dieselverbrauch pro 100 Kilometer, sowie die damit verbundenen Klimabelastungen durch CO2 und die Gesundheitsgefahren durch NOx-Emissionen als unvermeidlichen Kollateralschaden einzuordnen.
Haben Sie erkannt worauf das Indiz hinweist? Immer noch nicht?
Dann hier noch ein Wink mit dem Zaunpfahl:
Wie nennt man diejenigen, die dem Volk kaltes Wasser predigen, aber selbst wohltemperierten Wein genießen?
Nein, nein, nein – wo denken Sie hin? Die Beschaffung der 55 Panzer wurde nicht von rechten Verschwörern betrieben, die von rechtsextremistischen Gruppierungen in die Polizeiführungen eingeschleust wurden, um am Tag X die Regierungssitze zu stürmen und Kanzler, Ministerpräsidenten sowie Bundes- und Landesminister zu verhaften und Expertenregierungen einzusetzen, die einen Eid darauf abgeleistet haben, nationale Interessen zu wahren und zu verfolgen, also Schaden vom Deutschen Volke abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren.
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Es ist vermutlich anders herum.
Eine bessere Erklärung ist mir noch nicht eingefallen. Vielleicht haben Sie ja eine.
Meine Vermutung lautet:
Die 55 Panzer werden mit hoher Wahrscheinlichkeit als Fluchtfahrzeuge für die Regierungsmitglieder aus Bund und Ländern vorgehalten, falls es zu den von Annalena Baerbock vorhergesehenen Volksaufständen kommen sollte. Wenn die Regierungssitze in Berlin, Potsdam, Schwerin, Hannover, Mainz, Saarbrücken, Magdeburg, Erfurt, Dresden, Stuttgart, München, Wiesbaden, Düsseldorf, Bremen, Hamburg und Kiel von wütenden Volksmassen belagert sind, dann schaffen die gepanzerten Rettungskapseln, durchschnittlich drei pro Regierungssitz, mit ihren Räumschilden eine Schneise durch jede noch so erregte Volksmasse. Mit 35 Grad Steigungswinkel schafft der Allradantrieb jede Freitreppe vor den Regierungsgebäuden. Dann brechen sie mit dem Rammsporn die von innen gegen die Aufständischen verriegelten Tore auf, und während der Tränengasschütze die nachrückenden Aufständischen auf Distanz hält, retten sich jeweils neun Landesväter und Mütter über die Heckklappe ins Innere der Fluchtfahrzeuge, die dann bis zum Erreichen der über das ganze Land verstreuten, geheimen Regierungsbunker von keinem Hindernis mehr aufgehalten werden können.
Gut. Man soll nicht von sich auf andere schließen. Aber wenn ich all das zu verantworten hätte, was die Politik in den letzten Jahren, besonders im Laufe des letzten halben Jahres angeleiert, beschlosen und durchgesetzt hat: Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als im Augenblick der höchsten Not zu wissen, dass mein Privatpanzer samt Kommandant und Richtschütze mit laufendem Motor bereitsteht, um mich jederzeit herauszuhauen.
Ja, und warum heißt das Ding wohl sonst „Surviver“, also „Überlebenskünstler“ ?