Die Sehnsucht nach der Rationalität

Wir leben in absurden Zeiten.

Im Frühling 2017 bin ich an Florian Stumfall herangetreten, mit der Bitte, sich doch schriftstellerisch mit den zunehmenden Verrücktheiten unserer Zeit auseinanderzusetzen. Ein paar Monate später war sein Buch „Das Limburg Syndrom“ erschienen. Es trug den Untertitel: „Der Weg des brauchbaren Schwachsinns in die Politik“.

Im Vorwort zu diesem Buch habe ich als Verleger geschrieben:

Der Einzug des Irrationalen in das Leben unserer Gesellschaft vollzieht sich schnell und ohne nennenswerten Widerstand.

Scheinbar zufällig begegnen wir immer neuen Verrücktheiten und gehen mehr oder minder kopfschüttelnd darüber hinweg, in der irrigen Annahme, es handle sich um eine kurzlebige, vorübergehende Erscheinung.

Im einem Gespräch mit Florian Stumfall, Anfang dieses Jahres, entstand die Frage, ob hinter den vielen Absonderlichkeiten nicht vielleicht eine Absicht steht, ob sich, wenn man sich ernsthaft mit dem Phänomen beschäftigt, nicht ein Muster zeigen würde, das sowohl die Urheber als auch deren Absichten erkennen ließe.

Florian Stumfall hat recherchiert, analysiert und kombiniert. Das Ergebnis gibt zu Besorgnis Anlass. Menschen, die verrückten Ideen und Idealen anhängen, sind keine neue Erscheinung – das Neue ist, dass ihre vernunftwidrigen, unlogischen und auf verdrehten Fakten aufgebauten Vorstellungen, so sie denn nützlich erscheinen, massiv gefördert und verbreitet werden, dass ihnen der Anschein hoher moralischer Bedeutung verliehen wird, bis sie als neue Regel in das Korsett der political correctness eingebaut werden und damit neben und über dem geschriebenen Gesetz stehen.

Stumfall erkennt darin die Absicht wieder, die Thomas P. M. Barnett,   einer der einflussreichsten politischen Vordenker der USA, in sei­nem Buch „Der Weg in die Weltdiktatur“ zum Ausdruck gebracht hat:

Das Ergebnis ist eine Bevölkerung mit einem durchschnittlichen IQ von 90, zu dumm zu begreifen, aber intelligent genug, um zu arbeiten.“

Wir sollten aufwachen, bevor aus dieser Absicht Realität geworden ist.

Inzwischen sind über drei Jahre ins Land gegangen – und die Absurdität ist nicht weniger geworden, sondern hat sich noch deutlich weiter gesteigert. Aus den Gendersternchen von 2017 sind inzwischen Cancel-Culture-Aktionen geworden. Der weise weiße Mann mit seiner Rationalität wird verhöhnt, Wissenschaft im ursprünglichen Sinne des Erkenntnisgewinns wird als diskriminierend angesehen, stattdessen leisten wir uns an deutschen Hochschulen inzwischen über 200  „Gender Studies“- Professuren. Inzwischen sind wir beim „Blackfacing“ angekommen. Ein zehn Jahre alter Beitrag, den der WDR coronabedingt in einer Faschingssendung aus der Konserve holte, erforderte die Entschuldigung des Senders, weil in einer Szene zwei auf Neger geschminkte Weiße zu sehen waren.

Diese anti-rassistische Attitüde, die ja nichts anderes ist, als der – leider gelingende – Versuch, alles zu zerstören, was nicht in das Weltbild der Woke-Schamanen passt, tritt allerdings nicht nur in der Rassismus-Thematik auf, sie ist, wenn man sich den Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit näher betrachtet, ebenso die Antriebskraft hinter der Energiewende, hinter der Verdammung der individuellen Mobilität und neuestens der Verdammung des Eigenheims, wie sie auch als einzige Ursache des elementaren Hasses auf die Kritiker der Corona-Politik erkannt werden kann. Letztlich ist alles Fanatismus. Extremer, weder mit Vernunft, noch mit gutem Zureden zu überwindender, zerstörerischer Fanatismus.

In den USA fordern Black Lives Matter und Antifa „Defunding the Police“, also das Zusammenstreichen der Budgets, wenn möglich die vollständige Abschaffung der Polizei und in Berlin werden die Kompetenzen der Polizei in schneller Folge bis zur Kastration beschnitten.

In sieben Monaten, falls man sich nicht durchringt, Angela Merkel so lange weitermachen zu lassen, bis 12 Monate mit bundeweiter Corona-Inzidenz null überstanden sind, und daher die Wahlen verschiebt, wird es in Deutschland eine grün-schwarze Regierungskoalition geben. Dabei ist „grün-schwarz“ eher noch ein Euphemismus, denn die Union ist längst von innen heraus grün-rot-rot geworden, und ist dabei, die letzte Reste der konservativen Fassade fallen zu lassen.

Man mag es sich kaum vorstellen, wie die Entwicklung weitergehen wird. Ganz Deutschland ein „Görlitzer Park“? Wilde Siedlungen der Zuwanderer in den Wäldern? Verbot der Trinkwasserchlorung, weil Bakterien schließlich auch Lebewesen sind? Die Antifa als Ordnungsmacht? Bundeswehr, Polizei und Geheimdienste mit Politkommissaren durchsetzt, gezielter Einsatz neuartiger Technologien zur Sedierung der Bevölkerung?

Wird es noch Menschen in Deutschland geben, die dabei einen klaren Kopf behalten, die ihr Wissen und ihre Erfahrung in konspirativen Zirkeln bündeln, die den Mut aufbringen, aufzustehen und Widerstand zu leisten?

Das ist die Frage, der ich in meinem Buch „Andere Abhilfe“ nachgegangen bin. Das klingt nach Grundgesetz – und damit auf den ersten Blick vielleicht wie ein langweiliges Sachbuch. Es ist das genaue Gegenteil. Ein Buch, von dem mir viele Leser geschrieben haben, sie hätten es einfach nicht aus der Hand legen können und von vorne bis hinten in einem Rutsch durchgelesen. Ein spannungsgeladener Roman, vor dem Hintergrund einer dystopischen gesellschaftlichen Entwicklung, in dem Männer und Frauen mit Wissen, Erfahrung, Vernunft und Kompetenz, und mit jenem Mut, der nur aus der Verantwortung erwachsen kann, allen Hoffnung machen, die sich ihre Sehnsucht nach der Rückkehr zur Rationalität trotz der permanenten Steigerung der Absurdität noch nicht haben nehmen lassen.

 

 

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