In Frankreich schließen in Kürze die Wahllokale.
Viele halten Macron bereits für den sicheren Sieger.
Doch seit seinem ersten Sieg in der Stichwahl vor fünf Jahren hat sich sehr viel verändert.
Macron, der Heilsbringer aus dem Nichts, von dem sich die Franzosen
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Veränderungen zum Besseren erhofften, hat den Nimbus des Neuen, Frischen, Unverbrauchten längst eingebüßt und den Franzosen immer wieder die harte Hand gezeigt, Proteste in einer Mischung aus Aussitzen und Niederschlagen beendet.
Le Pen hat nicht nur ihre Partei umbenannt, sie hat auch die ganz rechte Ecke verlassen und sich damit gerade für Wechselwähler interessant gemacht, während sie ihre ursprüngliche Klientel, die inzwischen zum Teil zu Zemmour abgewandert war, garantiert zur Stichwahl vollständig zurück erhalten wird.
Ob Macron hingegen die Stimmen von Melenchón erhalten wird, ist, obwohl dieser aufgerufen hat, keine Stimme für Le Pen abzugeben, fraglich. Schließlich sind die Ursachen der Kritik, ob sie nun von links oder rechts artikuliert wird, die gleichen, und der Verursacher heißt Macron.
Ich sehe einen sehr knappen Ausgang kommen – und halte die Niederlage Macrons keineswegs für ausgeschlossen.