Kommentare OFF – Ende eines Experiments

Ganze 10 Tage lang habe ich die Kommentarfunktion ertragen.
Gestern Abend habe ich beschlossen, Kommentare nicht länger zuzulassen.

Allen, die sich an die Kommentier-Regeln gehalten haben, möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich meinen Dank für ihr Mit- und Weiterdenken sagen. Ihretwegen schalte ich die Kommentare nicht ab.

Doch es gibt eben auch die anderen.

Angefangen damit, dass eine Kommentarfunktion schnell als Zieladresse für SPAM erkannt wird. Die Mühe ist klein, Angebote für Kredite, Schlankheits- und Potenzmittel, usw. zu löschen. Aber lästig ist es allemal. Doch dann erfordert der Versuch, die Einhaltung der Kommentier-Regeln zu sichern, immer wieder schwierige Entscheidungen. Da kommt ein kurzer, sinniger Beitrag, aber eben ohne den Klarnamen. Freischalten, nicht freischalten, oder eine Mail schreiben, mit der Bitte die Regeln zu beachten? Freigeschaltet. Der nächste glaubt, wenn der das darf, dann darf ich das auch und haut einen Text rein, den ich auch mit Klarnamen nicht veröffentlicht hätte. ZENSUR!!! Trotz der Bitte, keinen Kleinkrieg unter den Kommentatoren zu betreiben, passiert genau das. Es ist wie mit den Kreuzberger Nächten: „Erst fang‘ se ganz langsam an, aber dann, aber dann!“ Wo ist der Punkt, an dem ich dies abbrechen muss? Hat der letzte Poster nicht auch das Recht, sich noch einmal zu äußern?

Der letzte Poster, der sich noch einmal zu Wort melden wollte, hat seinen Kommentar mit dem Satz begonnen: „Wo ein Trog ist, kommen die Schweine.“ Der meinte das in einem ganz anderen Zusammenhang, aber für mich war das jener letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Weil es einfach nicht möglich ist, zu verhindern, dass sich neben denen, die herzlich eingeladen sind, auch jene in die Kommentare drängen, die in brachialer Unverschämtheit alle Regeln brechen und wahrscheinlich selbst gar nicht bemerken, wie „unpassend“ sie sich benehmen.

Um es kurz zu machen: Der Aufwand übersteigt den Nutzen. Ärger und Kopfzerbrechen wiegen die erfreulichen Augenblicke nicht auf. Lieber nutze ich meine Zeit, um selbst zu schreiben, statt wie Aschenputtels Taube unentwegt zu sortieren: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen …

 

 

 

Das Problem ist nicht der Käfer, auch nicht der Kaktus.
Erst der Versuch, den Käfer zu entfernen,
kann schmerzhaft werden.

 

Also kommt der Kaktus jetzt wieder nach drinnen.
Das ist vorbeugende Problemvermeidung.