
Ein Hochamt der Demokratie hätte es sein müssen, geht man von den weitreichenden Wirkungen der heutigen Beschlüsse aus.
Ich habe es nicht so wahrgenommen.
Weder die vielen Reden pro, noch die wenigen Reden contra, hatten das, was man eine große Rede nennen könnte. Eine Anreihung plakativer Ansagen, in denen mühsame Versuche zur Begründung der nicht begründbaren Dringlichkeit sich mit dem Verweis auf Kinder, Enkel und zukünftige, bzw. nachfolgende Generationen abwechselten.
Es war quälend und ermüdend die Debatte zu verfolgen. Nicht nur, weil die festgelegten Rollen so vollkommen unerschütterlich vorgetragen wurden, dass die einzige Spannung nur aus der Hoffnung stammte, dass sich vielleicht doch jene 31 Abtrünnigen finden würden, deren Abstimmungsverhalten die Grundgesetzänderung doch noch verhindern würde.
Es waren dann doch mehr als die 489 Stimmen, die gebraucht wurden, um die Republik gegen Trump, Putin und das Klima aufzurüsten.
Einziger Trost: Das Leben geht weiter.