Friedrich Merz wurde nicht gegrillt

Der Bundeskanzler hat es überstanden.

Nun, überstanden hat etwas mit Stehen zu tun. Merz saß allerdings die meiste Zeit, wobei er die meiste Zeit nicht im Bild war. Im Bilde war er wahrscheinlich schon, aber eben nicht im Mittelpunkt. Der Mittelpunkt der Übertragung aus dem Oval Office war Trump, und danach kam in konzentrischen Kreisen um den Mittelpunkt herum wieder Trump.

Die Empfehlung, Trump reden zu lassen, hat jedenfalls gefruchtet.

Merz hatte drei Redebeiträge.

Zuerst, aufgefordert von Trump, etwas auf deutsch für die Deutschen zu sagen, sagte er, auf den Punkt gebracht, dass er sich freue, da zu sein.

Dann, nach der Unterstützung für die Ukraine gefragt, erklärte er, dass Deutschland zur Ukraine steht, und dass die USA Druck machen müssten, damit der Krieg beendet wird.

Sein letztes Statement, wieder zur Ukraine, war mit dem vorherigen identisch, umfasste allerdings einige Worte mehr.

Trump ist auf die Ukraine-Aussagen von Merz nicht weiter eingegangen, beantwortete lieber andere Frage der Pressevertreter.

Mein Eindruck:

Merz durfte der Pressekonferenz des US-Präsidenten beiwohnen. Wurde aber, anders als Ramaphosa oder Selenski, weder positiv noch negativ zum Zentrum des Ereignisses, bekam auch keine Gelegenheit, bzw. suchte keine, dies von sich aus zu ändern. Trump dürfte überzeugt sein, den Kanzler der Deutschen gut im Griff zu haben.