
Es ist echt scheiße, wenn man nicht an der Regierung ist.
Wer sich vor dem Mob schützen muss, aber keinen Einfluss auf das Innenministerium hat, ist – gefühlt – auf sich alleine gestellt. Kommt die Polizei? Kommt sie nicht? Kommt sie rechtzeitig? Kommt sie zu spät? Kommt sie mit einer Hunderschaft? Kommt sie nur mit einem Streifenwagen?
Da hilft auch der eigene Hauptstadtbürgermeister nichts, wenn der sich im Bundesrat offen gegen den eigenen Parteichef stellen will. Da weiß man nicht, was er tun wird, wenn die Parteizentrale umzingelt und belagert ist.
Man weiß im Grunde nur, dass der Rechtsstaat viele Möglichkeiten hat.
Da kommt es dann schon einmal zum unkontrollierten Muffensausen.
Man weiß auch nicht, ob die Antifa, wenn sie erst einmal im Kampfmodus ist, sich noch von Faeser oder Esken zurückpfeifen lässt. Man weiß nicht, ob Faeser oder Esken überhaupt versuchen würden, zurückzupfeifen.
Dann hört man, dass das Büro des Kreisverbandes Charlottenburg-Willmersdorf in die Hände von Widersetzen-Aktivisten gefallen ist. Die Sturmtruppe war nur 50 Mann stark. Aber eben absolut überlegen. Vor dem Adenauerhaus muss mit einigen Tausend gerechnet werden.
Was tun?
Wenn die Demokratie außer Rand und Band gerät, wenn die außerparlamentarischen Argumente des Gegners so aussehen, dass es starke, nahkampfbewährte Männer bräuchte, um ihnen zu begegnen, dann zieht man den Schwanz ein und räumt die Parteizentrale vorsorglich.
Nicht falsch verstehen, bitte. Flucht ist angesichts einer Übermacht nichts Ehrenrühriges. Helden, die sich ohne die geringste Chance zusammenschlagen lassen, helfen niemandem weiter. Flucht, Rückzug, Sammeln, Aufrüsten, Trainieren und beim nächsten Mal bereit sein, das sind die Schritte bewährter Strategien.
Es ist echt scheiße, wenn man nicht an der Regierung ist.
In der Regierung könnte man das Gewaltmonopol des Staates ausreizen, Wasserwerfer auffahren, Schlagstockeinsätze befehlen und dem Spuk ein Ende machen. Alles nur eine Frage der richtigen Lagebeurteilung.
Wenn das Gewaltmonopol aber in Händen des politischen Gegners liegt und man auf Gedeih und Verderb der Lagebeurteilung der anderen Seite ausgeliefert ist, dann hat man halt einfach gar nichts mehr in der Hand.
Die CDU hat halt keine schlagkräftigen Verbände einer „Zivilgesellschaft“ in der Hinterhand. Da hat man sich jahrelang einlullen lassen, ist fleißig mitmarschiert, wo immer die Mitte gegen rechs unterwegs war, froh wahrscheinlich, links genug zu sein, um die die Linken einspannen zu können, einem die Konkurrenz von rechts kleinzuhalten, hat es aber unterlassen, eigene Strukturen aufzubauen.
Nun steht die Zivilgesellschaft geschlossen gegen die physisch wehrlose Union. So schnell kann man von allen guten Freunden verlassen sein. Die AfD braucht man da gar nicht um Unterstützung bitten. Deren Versuche sich mit „Wehrsportvereinen“ zu umgeben, hat man ihr schon lange und gründlich ausgetrieben. Die Glatzen und die Gummistiefel existieren nur noch in der Fantasie der Linken. Da ist nichts mehr – und Söders Gebirgsschützen sind für den Häuserkampf in Großstädten auch nicht zu gebrauchen.
Noch jubeln die linksgrün kommunistischen Zauberlehrlinge.
Das große „Wehe“ wird nicht lange auf sich warten lassen.