Bundes-Wirrwarr-Republik

Herr Dobrindt widerruft den 10 Jahre alten Befehl, jeden ins Land, bzw. im Land, zu lassen, der es bis an die Landesgrenzen, bzw. ein Stück darüber, geschafft hat und Asyl begehrt.

Die 11.000 Bundespolizisten sollen um 3.000 zusätzliche  aufgestockt werden, um etwas verstärkte Grenzkontrollen durchführen zu können.

Verschiedene Beobachter berichten am Tag 1, es hätte sich an wichtigen Grenzübergängen nicht viel bis gar nicht getan. Am Tag 2 soll es auch nicht anders geworden sein.

Herr Tusk erklärt Herrn Merz in Warschau, dass er nicht daran denkt, sich von Deutschland Migranten zurückschicken zu lassen (oder so ähnlich) und Herr Merz versichert Herrn Tusk, dass das alles (sollte von allem etwas übrigbleiben) nur mit Zustimmung der Nachbarn erfolgen werde (oder so ähnlich).

Vom Nachhall der Koalitionsverhandlungen her ist noch deutlich zu vernehmen, dass die SPD nicht daran denkt, den Migrantenstrom zu begrenzen (oder so ähnlich) und dass im Koalitionsvertrag auch steht, dass das nur mit Zustimmung der Nachbarn und im Einklang mit EU-Recht, und überhaupt …

Dann (Eilmeldung) löscht das Bundesamt für Verfassungsschutz die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch aus dem Internet und folgt damit dem Begehren der AfD nach Unterlassung bis zur gerichtlichen Klärung.

Kaum ist das durch das Dorf getrieben, wird verlautbart, Friedrich Merz wolle den Art 72 der EU-Verträge ziehen und habe daher für die Bundesrepublik Deutschland den Migrationsnotstand ausgerufen und werde die Grenzen jetzt aber so was von dicht machen, dass den Botschaftern der Nachbarländer, die gerade informiert werden,  die Ohren nur so schlackern, vom Strom heißer Luft.

Was denkt sich der überraschte Kommentator? „Die spinnen, die Römer“, denkt er sich und wittert die Mega-Verschwörung. Weil Dobrindt gehandelt hat und deutsches Recht wieder in Kraft gesetzt ist, muss jetzt die EU verbieten, was Merz vor der Wahl versprochen hat (… am ersten Tag meiner Amtszeit werde ich …), damit Klingbeil nicht wie das HB-Männchen in die Luft geht.

Ein EU-Verbot geht am schnellsten, wenn die Ausnahme über den Art. 72 herbeigeführt werden soll, und dazu braucht es halt den Notstand, und dann laufen in Brüssel die Faxgeräte heiß und dann heißt es von dort: „So nicht, Herr Merz. Deutschland hat sich an Dublin zu halten, auch wenn die Außengrenzen noch so undicht sind …“

Kaum ausgedacht, kommt die nächste Meldung über den Ticker:

Alles falsch. Kein Notstand. Kein Verfahren nach Artikel 72 …

Wirrwarr oder Tohuwabohu, das ist hier die Frage.

„Wirrwarr“ wäre wohl die völkisch-deutsche Vokabel, „Tohuwabohu“ hingegen die aus dem Hebräischen zusammengemischte. So scheiden sich schon bei der Wortwahl die Geister.

Zu guter Letzt ist dann auch noch in Rom der weiße Rauch aufgestiegen.