Aushungern, die verdammten Impfverweigerer!

Die Strategie, einen Belagerungsring zu schaffen, ist zumindest seit der Schlacht um Troja wohlbekannt und immer wieder zum Einsatz gekommen. Erinnert sei nur an die Seeblockade der Briten im ersten Weltkrieg, über die bei LEMO (Lebendiges Museum online) zu lesen ist:

Direkt nach Kriegsbeginn erließ Großbritannien ein Handelsverbot gegen Deutschland. Zur Durchsetzung wurde zwischen den Shetland-Inseln und Südnorwegen sowie im Kanal bei Dover eine durch Minen und Patrouillenschiffe gesicherte Fernblockade in der Nähe der englischen Flottenbasen errichtet. 

Im Zweiten Weltkrieg waren es der deutsche Ring um Leningrad (heute St. Petersburg), dessen Bevölkerung vom September 1941 bis in den Januar 1944 von der Versorgung abgeschnitten wurde, und die Einkesselung der deutschen 6. Armee in Stalingrad, in welcher die Betroffenen vor die Wahl gestellt wurden, entweder aufzugeben und sich dem Willen der jeweiligen Sieger zu unterwerfen, oder eben langsam und qualvoll zu verhungern.

Was davon jeweils ein Kriegsverbrechen war, sehen Sieger und Besiegte freilich unterschiedlich, und als die 6. Armee aufgerieben wurde war die Rechtfertigung für 1.052.000 Gefallene, zur Hälfte Russen, zur Hälfte Deutsche und deren Verbündete, auch ebenso einfach, wie einleuchtend und selbstgerecht: Die anderen hätten ja nur aufgeben müssen.

Die aktuellen Pläne der Bundesregierung laufen darauf hinaus, ungefähr 20 Millionen Deutsche von der Versorgung mit Lebensmitteln abzuschneiden, um die selbstverständlich niemals erwogene Impfpflicht auch weiterhin vermeiden zu können und den bisher nicht geimpften die Freiwilligkeit mit eisernem Besen einzubleuen!

Vom syrischen Machthaber Assad hieß und heißt es von den gleichen Figuren, er führe Krieg gegen die eigene Bevölkerung.

Was, verdammt noch mal, ist dieser Impfwahn anderes. Es kommt doch nicht auf die Mittel an. Wo ist der Unterschied zwischen der Angst vor Fassbomben oder der Angst, gewaltsam, wie auf der Demo am letzten Wochenende in Berlin, am Betreten der Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels gehindert zu werden?

Das wird noch weiter eskalieren, wenn der Widerstand so nicht gebrochen werden kann. Man wird Nachbarn, Freunde, Bekannte, die für die Impfverweigerer einkaufen, überwachen und gegebenenfalls als Kollaborateure verhaften. Man wird Haus- und Wohnungstüren mit großen Verbotsschildern versehen und Lieferdiensten und Logistik-Unternehmen verbieten, Impfverweigerer anzufahren.

Was hier in Deutschland abgeht, übertrifft alles, was ich mir bisher in meinen schlimmsten Träumen vorstellen konnte.

Und da kommt schon wieder so ein Ethik-Rater, der die Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften als nicht verwerflich ansehen will. Ob er das ernst meint, oder ob er solche Töne spuckt, um seinen eigenen Arsch zu retten (vor ein paar Monaten hat es Herr Lob-Hüdepohl nämlich noch ganz anders gesehen) ist ziemlich egal. Es macht mich zornig.

Lesen Sie hier, wo es langgehen soll, und hören Sie sich auch den Podcast am Ende der Seite an.

Friedrich Hölderin sagt in „Patmos“:

„Nah ist
Und schwer zu fassen der Gott.

Wo aber Gefahr ist, wächst

Das Rettende auch.“

Doch auch davor steht als Bedingung:

Hilf dir selbst, dann wird dir geholfen.

Mit dem Kauf einer Bahnsteigkarte
ist das Bemühen,
sich selbst zu helfen,
allerdings nicht ausreichend dargelegt.

Michel!