
PaD 42 /2025 – Hier auch als PDF verfügbar: Pad422025 Arglos im Spiel der Eliten gefangen
Nur wer mitspielt, kann gewinnen
Was einst als Slogan der staatlichen Glücksspielveranstalter verlocken sollte, die mühsam verdiente Mark im Zeitungs- und Lottoladen abzuliefern, ist ja nicht nur eine Plattitüde.
Es ist die Losung selbsternannter Eliten von Anbeginn.
Ich schränke ganz bewusst auf die selbsternannten Eliten ein, weil jene, die sich den einstigen Ehrentitel „Elite“ mit eigener, schöpferischer, produktiver und sinnstiftender Leistung erarbeitet haben, eben etwas geleistet haben, während die vielen anderen nur spielen. Sie spielen riskante Spiele, verspielen dabei fremdes Geld und behalten den Gewinn für sich.
Damit ist die erste Hürde für diese Spieler bereits benannt: Sie müssen irgendwie den Einsatz aufbringen, um mitspielen zu dürfen, um Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren zu können.
Es ist noch gar nicht so lange her, da war es die Aristokratie, die einzig für sich in Anspruch nehmen konnte, „Elite“ zu sein. Es kam dabei noch nicht so sehr auf das Geld an, sondern auf ererbte Titel und damit auf jene von Gottes Gnaden verliehenen Herrschaftsansprüche, die es ihnen erlaubten, ihre Vorstellungen auszuleben. Es kam nicht so sehr auf das Geld an, sondern auf die Zahl der Untertanen und auf das Land, das von den Untertanen bewirtschaftet wurde. Von daher waren Kriege das Mittel der Wahl, die eigene Macht auszuweiten, denn mit Kriegen eroberte und gewann man Land und Untertanen zugleich. Selbst wenn es in einer Schlacht nur gelungen war, die Zahl der Untertanen des Gegners stärker zu reduzieren als es dem Gegner gelungen war, die eigenen Untertanen zu reduzieren, war es immer noch ein Sieg, der sich langfristig auszahlen sollte.
Heute ist die Lage der Eliten unübersichtlicher geworden. Ein neuer „Geldadel“ ist entstanden, in dem die Aristokratie zwar noch vertreten ist, aber längst nicht mehr alleine. Dabei ist zu unterscheiden, zwischen jenen, die das Geld haben und es zur Verfügung stellen, und jenen die tatsächlich darüber verfügen. Jene, die das Geld haben, treten in der Regel öffentlich kaum in Erscheinung. Jene, die über das Geld verfügen, Unternehmensvorstände und Politiker, erscheinen dafür als die neuen Eliten umso mehr in der Öffentlichkeit.
Bei den Eliten unter den Managern der Wirtschaft ist es in der Regel das ihnen anvertraute Kapital des Unternehmens, mit dem sie ihre Einsätze machen, wobei Boni und „Abzweigungsmöglichkeiten“ die notwendige Motivation liefern.
Bei den Eliten unter den Politikern ist es das Volksvermögen, dessen sie sich bedienen, ganz egal ob sie es per Steuerbescheid einziehen oder per Privatisierung flüssig machen, wobei „Zuwendungen“ und „Abzweigungsmöglichkeiten“ die notwendige Motivation liefern.
Wer weder auf die eine, noch auf die andere Weise an sein Spielgeld kommt, wird sich nie am Spieltisch dieser Eliten niederlassen können.
Natürlich gibt es neben der Verfügbarkeit von Geld noch weitere Kriterien, die erfüllt sein müssen, um sich für die Teilnahme am Spiel der Eliten zu qualifizieren. Einige davon schließen sich gegenseitig aus, andere verstärken sich, wo sie zusammenkommen.
Grundvoraussetzung ist jedoch die Fähigkeit und die Bereitschaft, sich jederzeit durch Täuschung und Lügen Vorteile zu verschaffen und wichtige Aspekte der Fakten zu verschweigen.
Politiker geben gelegentlich – vor allem wenn sie ertappt worden sind – zu, dass sie lügen müssen, um ihre Ziele zu erreichen, verraten aber nie, welche ihrer Lügen gegenwärtig noch nicht als solche erkannt sind und ihre Wirkung entfalten. Hochrangige Manager sind da weniger offen, vor allem, weil sie weniger unter Beobachtung der Öffentlichkeit stehen, aber auch, weil die Anteilseigner nur selten ein Interesse daran haben, dass solche Lügen publik werden.
Eine weitere Voraussetzung ist ein feines Gespür für Chancen. Dieses Gespür speist sich aus zwei Quellen. Die erste Quelle sind Informationen über bevorstehende Entwicklungen bei denen viel Geld bewegt werden wird. Die zweite Quelle ist der absolute Wille, sich davon etwas zu holen.
Dieser Wille ist eine Charaktereigenschaft, die beim Bankräuber aufgrund seines Vorgehens offen zu Tage tritt, beim Manager nur bei genauerem Hinsehen zu erkennen ist, während sie von Politikern so gut es geht hinter einer Maske aus Ehrbarkeit und Altruismus verborgen werden muss. Politiker werden des Anscheins wegen gewählt, den sie erwecken. Manager werden bestellt, weil man um ihre „Qualitäten“ weiß.
Zur Informationsgewinnung gibt es zwei Strategien, die sich gegenseitig ausschließen. Neben den in den Höhen der Eliten gegen bare Münze beschaffbaren Informationen von entsprechend spezialisierten Dienstleistern, sind das entweder Netzwerke auf Augenhöhe oder subalterne Zuträger.
Der Unterschied besteht darin, dass im Netzwerk eine gewisse Offenheit über die Ziele herrscht und alle Eingebundenen versuchen, von einem gemeinsamen Plan – jeder auf seine spezielle Weise – zu profitieren. Das heißt, es herrscht weitgehender Informationsaustausch und man verfolgt ein weitgehend abgestimmtes, koordiniertes Vorgehen.
Subalterne Zuträger werden jedoch nicht über Ziele und Vorgehen informiert. Sie biedern sich entweder von alleine an oder werden mit Versprechungen angelockt, erhalten im Gegenzug für ihre Informationen kleine Vergünstigungen und geraten damit allmählich in ein Abhängigkeitsverhältnis, das dann skrupellos ausgenutzt wird.
Aus einem Netz subalterner Zuträger entsteht nie ein „Netzwerk“, und sollte sich ein Netzwerk durch die Dominanz einer Figur vom Ideal der Augenhöhe entfernen, zerbricht es eher ganz, als sich in ein Netz subalterner Zuträger zu verwandeln.
Dass die einzelne Eliten-Person beide Strategien nutzen kann, ändert nichts daran, dass es sich um vollkommen unterschiedliche Prinzipien handelt, die auch von dieser Person strikt auseinandergehalten werden müssen, um ihre Position nicht zu verschlechtern.
Da es grundsätzlich darum geht, Beute zu machen, ist eine weitere Voraussetzung, um zu den Eliten aufzusteigen und dort dauerhaft einen Platz einzunehmen, die notwendige kriminelle Energie, um den Raubzug einzufädeln. Fachwissen kann dabei nützlich sein, ist aber nicht erforderlich, oft sogar hinderlich, weil mit dem Wissen um die Folgen des eigenen Handelns leicht Skrupel entstehen könnten, die sich bei der Durchsetzung der Pläne als hinderlich erweisen würden.
Eliten sind in der Regel „Generalisten“, aber eben nicht mehr so, wie Leibniz einer gewesen sein soll, der noch das gesamte Wissen seiner Zeit in sich vereinigte, sondern in jener oberflächlichen Art, die nur wenig tiefer reicht als es erforderlich ist, um angeheitert am Stammtisch zu diskutieren.
Viel wichtiger sind persönliche Erfahrungen aus geglückten Raubzügen, dazu ein gewisses Maß an Menschenkenntnis, das es erlaubt, sowohl die Motivationen seiner Mitmenschen zu erkennen als auch ihr Verhalten in kritischen Situationen vorherzusehen. Auf dieser Basis werden die Bataillone der Helfer ausgewählt, die für den Raubzug in Stellung gebracht werden.
Man nennt das heute gerne „Soziale Intelligenz“, etwas, das sich mit keinem Intelligenztest messen lässt, aber vollkommen ausreicht, um zu gewinnen, zumal der zumeist arglose Gegner keine Mittel zur Gegenwehr zur Verfügung hat.
Dieser arglose Gegner ist auf der Ebene der Politik der steuerzahlende Bürger. Im Bereich der Wirtschaft ist es die Bevölkerung in ihrer Doppelrolle als produzierende Beschäftigte und Konsumenten.
Weniger arglose Gegner finden sich im Bereich der Politik in den konkurrierenden Parteien und deren Verbündeten in Wirtschaft und gesellschaftlich relevanten Vereinigungen. In der Wirtschaft sind es konkurrierende Kapitalinteressen die über Verbündete in der Politik und über gesteuerte Aktivitäten beherrschter Unternehmen vorgetragen werden.
Ich werde mich hüten, hier Beispiele aufzuzeigen.
Sie wissen selbst, wie die wichtigste Frage für den Selbstschutz lautet, sowohl was Ihr Vermögen angeht, als auch was die Gefahr betrifft, sich von den Falschen für das Falsche instrumentalisieren zu lassen. ich will sie hier aber noch einmal explizit vortragen:
Cui bono? Wem nützt es?
Die richtige Antwort auf diese Frage zu finden ist nicht einfach, denn vor der richtigen Antwort ist ein gestaffelter Schutzwall aus wunderschönen Argumenten aufgerichtet, der schwer zu durchdringen ist, vor allem dann, wenn die einfachste Form der falschen Antwort schon den Jüngsten im Kindergarten vermittelt und dann mit zunehmender Auffassungsgabe immer so weit mit vertiefenden Argumenten hinterfüttert wird, dass der Trugschluss unbeschädigt bestehen bleibt.
Da biete ich doch einmal eine solche Kette der Irreführung an.
- Das hilft den Eisbären und den Pinguinen.
- Das hilft den Leuten auf den kleinen Inseln.
- Das hilft gegen die Überschwemmung der Norddeutschen Tiefebene.
- Das nützt der Landwirtschaft.
- Das nützt dem Meeresspiegel.
- Das nützt dem Klima.
Dass der Nutzen erst in hundert Jahren eintreten soll, wird durch die Dringlichkeit der angeblich sofort erforderlichen Gegenmaßnahmen überlagert und dem vernünftigen Nachdenken entzogen.
Da offenbart sich die Erkenntnis, das man vielleicht besser und konkreter fragen sollte:
Wer hat gegenwärtig, im Heute, den Nutzen davon?
Das Klima ist nichts was existiert. Das Klima ist ein Abstraktum, und das Klima, von dem hier die Rede ist, ist noch einmal zusammengekürzt auf den Mittelwert der Lufttemperatur der Welt über 30 Jahre. Eine Kennzahl. Kann eine Kennzahl eigene Interessen verfolgen? Hat eine Kennzahl von irgendetwas einen Nutzen?
Auch der Meeresspiegel ist nur die Zusammenfassung von Messergebnissen. Nichts, was ein Interesse daran hätte, dass wir unsere Kraftwerke abschalten.
Aber die Landwirte, die Eisbären, die Pinguine und die Leute auf den kleinen Inseln, die haben doch ein Interesse, oder?
Ja. Klar. Die haben eigene Interessen. Die gibt es alle seit Jahrzehntausenden, und die meisten davon dort, wo sie immer noch sind. Deren Rezept lautet Anpassung. Es soll sogar Gegenden auf der Welt geben, wo es wärmer ist als in Deutschland. Da schaffen die Landwirte in einem Jahr zwei Aussaaten und zwei Ernten. Es soll Gegenden auf der Erde geben, wo die Landwirte ihre Pflanzen in riesigen Gewächshäusern warm halten, weil es draußen zu kalt ist. Dass die dann auch noch gigantische Mengen CO2 in ihre Gewächshäuser pumpen, weil dies ein wichtiger, ja unverzichtbarer Pflanzennährstoff ist, ist auch ein Zeichen von gelungener Anpassung.
Die Leute auf den kleinen Inseln würden in ihre Boote steigen und die nächste Insel ansteuern, so wie sie auch auf ihre derzeitigen Inseln gelangt sind, als ihre alten versunken sind, weil sich der Meeresboden ihrer Gegend aufgrund tektonischer Verschiebungen gesenkt hat. Das tun sie aber nur, falls ihre Inseln tatsächlich untergehen, worauf nichts hindeutet, außer fragwürdigen Modellrechnungen.
Es gibt da nirgends ein Problem, das sich nicht mit überschaubarem Aufwand lösen ließe, falls es nicht aufgrund kontinuierlicher Anpassung gar nicht erst in Erscheinung treten sollte. Sogar Unterstützung bei der Umsiedlung von Insulanern wurde ja schon erfolgreich gewährt, als es nur darum ging am Bikini-Atoll ein paar Atombomben auszuprobieren.
Da ist nichts und niemand, der Abermilliarden in die Hand nehmen würde, um eine Energiewende anzuzetteln. Dass man den kleinen Leuten auf den kleinen Inseln eingeredet hat, sie müssten sich wehren, ist eine ganz andere Sache. Die dürfen Geld abgreifen, ein bisschen wenigstens. Nichts im Vergleich zum ganz großen Reibach, aber besser als nichts.
Das gilt übrigens auch für die Leute in der Norddeutschen Tiefebene.
Es ist doch nur der von den Eliten qua Gesetzgebung ausgeübte Zwang gewesen, der sie bewegte, sich vom modernsten und nagelneuen Kohle-Kraftwerk in Hamburg Moorburg per Sprengladung zu verabschieden. Funktioniert hat das nur, weil es sich eben in der Masse um jene arglosen, steuerzahlenden Bürger handelt, denen kein Mittel zur Gegenwehr mehr verblieben ist. Es ist ja so, dass nicht einmal Kritik am Treiben der Eliten noch straffrei bleibt, wo Meldestellen eingerichtet sind, die jeder missliebigen Meinungsäußerung nachschnüffeln und ihren Erfolg darin sehen, dass es ihnen gelingt, möglichs viele Verdächtigungen aufzugreifen und in die richtigen Kanäle zu leiten.
Die Arglosen haben sich am letzten Samstag auch mit Bier und Würstchen in Volksfeststimmung zur Exekution der Kühlturmsprengung in Gundremmingen eingefunden, weil ihre Arglosigkeit soweit geht, dass sie die gegen sie gerichteten Aggressionen der Eliten gar nicht mehr in jedem Einzelfall erkennen wollen.
Es wäre nun aber genauso blöd, das originäre Interesse an der irreversiblen Stilllegung eines Kraftwerks beim beauftragten Sprengmeister zu erkennen, wie es den Leuten auf den kleinen Inseln zu unterstellen.
Der Sprengmeister wäre blöd, abzulehnen, weil es sonst ein anderer macht, so wie die Leute auf den kleinen Inseln blöd wären Finanzhilfen (und Indoktrination) nicht anzunehmen, weil das Geld (und die Weisheiten) sonst andere bekämen.
Eliten haben die notwendige Menschenkenntnis um Motive und Verhalten vorhersehen und steuern zu können. Sie wären ja blöd, dies nicht für ihre Interessen zu nutzen. Außerdem würden sie sonst ja gar nicht zu den Eliten gehören.
Mit der Kriegstüchtigkeit verhält es sich übrigens genau wie mit dem Klima. Wem nützt es?
Der NATO? Dem Westen? Der Ukraine? Deutschland? Ihnen, liebe Leser?
Was versprechen Sie sich davon, wenn in den nächsten Jahren 850 Milliarden Euro über den normalen Haushalt hinaus für Rüstung ausgegeben werden, für die Sie, Sie ganz persönlich, mit 10.000 Euro haften, wenn man den Betrag auf alle 85 Millionen Einwohner umlegt. Weil davon aber nicht einmal die Hälfte produktiv zum BIP beiträgt, sind es eher 25.000 Euro, und da sind die Zinsen noch gar nicht berücksichtigt. Dass man Ihnen erzählt, die Rückzahlung sei ganz leicht aus dem Wachstum zu finanzieren, das nun zweifelsfrei vor der Tür steht, ist eine aalglatte Lüge. Wahr ist, dass man Ihnen und Ihren Kindern diese 25.000 Euro plus Zins und Zinseszins über die Jahre per Steuer vom Gehalt, per Kürzung der Rente, oder per Inflation von der Kaufkraft und vom Vermögen abziehen wird.
Wahr ist auch, dass der Krieg nicht irgendwo im Osten an einer mit dem Lineal gezogenen Frontlinie stattfinden wird, sondern überall in Europa und speziell auf dem Boden der in der Mitte liegenden Mittelmacht, und dass dann nicht nur das Geld weg sein wird, was Ihnen für die Rüstung abgeknöpft wurde, wie auch die Rüstungsgüter selbst, sondern mit einiger Wahrscheinlichkeit auch ihr mobiles und immobiles Hab und Gut, sowie – ebenfalls mit einiger Wahrscheinlichkeit – Ihre Gesundheit und Ihr Leben.
Kein normaler Mensch sehnt sich nach dem Krieg.
Eliten bereiten sich darauf vor. Sie brauchen den Krieg, um das Rad am Laufen zu halten.
Wer Frieden will, hat gegen deren Erklärungen und Beteuerungen immer die schlechteren Argumente. Immer.
Wir wissen doch, dass es sie gibt, die Kriegstreiber und Kriegsgewinnler. Also ist es wahr, und historisch belegt, dass unweigerlich angegriffen werden wird, wer sich nicht zu verteidigen weiß. Wir können doch nicht warten, bis der Russe über uns herfällt. Vielleicht sind wir gar gezwungen, präventiv anzugreifen, solange der Gegner noch schwach erscheint.
Es gibt keine Wahrheit, mit der dies zu entkräften wäre.
Es bräuchte eine andere Welt, andere Menschen, um dies widerlegen zu können. Sie nun einmal da, sie sind nun einmal, wie sie sind, diese Eliten, und sie beweisen uns bei jeder Gelegenheit, dass ihre Argumente die besseren sind.
Aber es ist eben nicht ihr alleinige Interesse, abzuschrecken und, wenn es darauf ankommen sollte, das eigene Land, also ihre Untertanen und deren Hab und Gut zu verteidigen.
Das Interesse geht darüber hinaus. Der Gegner soll nicht nur zurück-, sondern vernichtend geschlagen werden, um – nach Millionen von Toten, zerstörten Städten, zerstörter Infrastruktur, zerstörten Industrieanlagen und vergifteten Äckern, Flüssen und Seen – das fremde Land als Beute zu nehmen, die übrig gebliebene Bevölkerung zum Wiederaufbau anzutreiben und daran noch einmal zu verdienen, wie schon vorher an der Rüstung.
Es ist fahrlässig, den Worten der Eliten Glauben zu schenken, ohne sich die Frage zu stellen, wem es nützt und in wessen Interesse sein mag, was angekündigt und durchgezogen wird. Vor allem dann, wenn von der Bevölkerung gegenwärtige Opfer gefordert werden, damit ein für die ferne Zukunft angekündigtes Heilsversprechen eintreffen kann.
Wenn es wenigstens Verträge wären, mit Leistung und einklagbarer Gegenleistung zu einem festgelegten Termin …
Aber wie sollen sie das sein? Wie und womit sollen Eliten jemals ihre Versprechen erfüllen?
Und wenn sie doch etwas wahrmachen, was sie versprochen haben, wer zahlt dann dafür? Doch wieder nur das gleiche Volk, das angeblich vom Staat beglückt wird.
Die Demokratie, so glaubte man, hätte das ändern können.
Die Realität beweist, dass die großen Spieler es geschafft haben, sich daran anzupassen und sich dabei sogar noch freier bewegen zu können.
Schließlich ist ihr politischer Arm vom Volk durch Wahlen legitimiert, während der kapitalstarken Wirtschaft von der Politik der Weg freigemacht wird.
Schauen Sie doch hin, was die EU – unbemerkt von der Öffentlichkeit – geplant und zur Reife gebracht hat. So etwas, wie eigenen Staat, wollen sie schaffen, genauer ein eigenes Rechtsgebiet, ohne eigenes Staatsgebiet, ohne eigene Staatsbürger, aber dennoch losgelöst von allen nationalen Gesetzen, in dem sich das Großkapital mit seinen Großkonzernen niederlassen soll. Sie nennen es sogar unmissverständlich das „28. Regime“, das neben den 27 Mitgliedsstaaten installiert werden soll.
Natürlich wird das Blaue vom Himmel herunter versprochen (Wikipedia):
„Hintergrund des 28. Regimes ist das Errichten eines EU-weit einheitlichen Rechtsrahmens, an den sich Unternehmen, besonders kleinere Unternehmen und Startups, die nicht die Ressourcen haben, sich durch 27 inkompatible Rechtssysteme zu kämpfen, halten können. Ein einheitlicher Rechtsrahmen soll dabei einen der wichtigsten Schritte in Richtung eines vereinten Binnenmarkt darstellen, der zukünftig Unternehmen sowie Endverbrauchern hunderte Millionen bis Milliarden Euro jährlich an Verwaltungs- bzw. administrativem Aufwand sparen könnte.“
Es ist ein Elitenprojekt. Wem wird es wohl tatsächlich nützen?
Bei corporateeurope.org findet sich dazu diese Einschätzung
(englisch, Auszug, übersetzt mit DeepL):
Eine Katastrophe des Sozialdumpings? EU-Pläne zum „28. Regime“ könnten Konzernen helfen, die Regeln der Mitgliedsstaaten zu umgehen
05.09.2025
Im Namen der Wettbewerbsfähigkeit fördern Unternehmenslobbygruppen einen radikalen Plan zur Schaffung eines „28ten Regimes“ auf EU-Ebene mit parallelen, schwächeren Vorschriften. Dies könnte den Unternehmen helfen, die strengeren Vorschriften der Mitgliedstaaten für Steuern, Arbeitsgesetze usw. zu umgehen, was einen Wettlauf nach unten bei den sozialen Rechten auslösen würde.
Die Europäische Kommission stellt ihre Agenda „Wettbewerbsfähigkeit durch Vereinfachung“ über alles andere. Eine ihrer wichtigsten Strategien dafür ist die Schaffung eines „28ten Regimes“, also eines parallelen Satzes von EU-Vorschriften, den (einige) Unternehmen anstelle der Vorschriften der 27 Mitgliedstaaten befolgen können. Dies ist höchst umstritten, da es auch Bereiche wie Arbeitsrechte und Steuern umfassen soll. Diese fallen derzeit unter die nationale Zuständigkeit, während die parallelen EU-Vorschriften schwächer sein werden als die der meisten EU-Mitgliedstaaten. Die Gewerkschaften warnen vor der Entstehung eines Zwei-Klassen-Arbeitsmarktes und einem Wettlauf nach unten bei den sozialen Rechten, wenn es den Unternehmen gestattet wird, die nationalen Vorschriften einfach zu ignorieren und stattdessen die milderen EU-Vorschriften anzuwenden. Und was die Besteuerung angeht: Welches Unternehmen würde es nicht begrüßen, wenn es die Möglichkeit hätte, weniger als die nationalen Vorschriften zu zahlen, wenn dieses Angebot auf dem Tisch liegt?
Na bitte.