Abstimmung verloren

Ist Friedrich Merz damit bereits gescheitert?

Ich neige dazu, diese Frage mit ja zu beantworten.

Der Versuch, der linksgrünwoken Phalanx im Bundestag eine bürgerliche Mehrheit entgegenzustellen, ist schiefgegangen. Ohne schon die Namenslisten der Abstimmenden angesehen zu haben, kann davon ausgegangen werden, dass es Abgeordnete aus Union und FDP waren, die von der Fahne gegangen sind. Über deren Motive zu spekulieren macht wenig Sinn.

Wichtig ist, dass Merz heute, ganz genau wie Scholz, ohne eigene Mehrheit dasteht.

Wichtig ist, dass die Arbeit der Reparaturtruppe an der Brandmauer ihren ersten wichtigen Test bestanden hat.

Daraus folgt, dass Merz  – als gebranntes Kind – die Suche nach Mehrheiten rechts der CSU aufgeben muss und dies in den letzten drei Wochen vor der Wahl mit einem massiven AfD-Bashing demonstrieren muss, um nicht auf das Ergebnis der Bundestagswahl von 2021 (24,1%) zurückzufallen. Dass die Union trotzdem als stärkste Kraft aus den Wahlen hervorgehen wird, kann nicht in Zweifel gezogen werden. Folglich wird Merz den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten, aber innerhalb der zu erwartenden Dreier-Koalition eher nicht die  absolute Mehrheit der Abgeordneten stellen können. Das heißt, um es brutal auszudrücken:

Merz wird Kanzler unter Habeck und Mützenich.