100.000 Jobs verloren – ach herrje!

Sie erinnern sich vielleicht an Didi Hallervorden  und den Sketch  mit der Kuh Elsa?

Da erzählt er als Butler seinem Chef am Telefon, die Kuh Elsa sei gestorben – und erst nach und nach in kleinen Happen, was wirklich geschehen war. Aber sehen Sie hier selbst noch einmal:

So ähnlich kam es mir vor, als ich kurz vor Pfingsten an den unmöglichsten Orten gelesen habe, Deutschland habe im vergangenen Jahr 100.000 Arbeitsplätz verloren.

Von Deutschlandfunk bis WELT, von Tichy’s Einblick bis zur Jungen Freiheit, sogar der österreichische Kurier titelte: Deutschlands Industrie baute 100.000 Jobs binnen eines Jahres ab.

Verglichen wurden dabei die Beschäftigtenzahlen der deutschen Industrie, jeweils zum Ende des ersten Quartals der Jahre 2024 und 2025. Herausgefunden hat das die Beratungsgesellschaft EY, vormals Ernst & Young.

Dabei handelt es sich gewissermaßen um die Kuh Elsa auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Bei mir standen folgende Zahlen in der Statistik:

31.03.2025 2.659.800
31.03.2024 2.230.325
Stellenabbau I/24 bis I/25 429.475

Das sieht etwas mehr aus. Ist ja auch nicht nur die Industrie, sondern die gesamte Wirtschaft und der Personal sparende Staat, wobei ich weiß, dass es in meiner Erfassung große Lücken gibt, weil eben nicht jeder kleine Stellenabbau, nicht jede kleine Insolvenz, und schon gar nicht jede stille Betriebsschließung den Weg in die Medien findet – und auf das, was die Medien berichten, bin ich leider angewiesen.

 

Ich liste hier nur mal komprimiert alle Fälle auf, bei denen der

Abbau von mindestens 1000 Stellen

erfolgt ist, bzw. im Beobachtungszeitraum angekündigt wurde. Einträge in zeitlicher Reihe, beginnend mit April 2024.

VW geschätzt 1000
Tesla 3000
Daimler Trucks 1000
142 Apotheken geschätzt 1000
Getir 1800
SIGNA – 120 Folgeinsolvenzen 4400
Bodo Jagdberg geschätzt in D 1250
Mercedes Sprinter Ddf 1250
Yanfeng weitere 1000
Alstom geschätzt vorläufig 4500
FTI 11000
Sternenbäck 1000
SAP weitere 2400
Postbank ca. 1000
Covestro geschätzt 2000
Bosch Bamberg 1150
Depot 4150
Inapa 1500
ZF weitere 2000
DB 30000
Evonik 1500
Infineon weitere 2200
Bayer geschätzt 2000
Stiebel Eltron etwa 1250
AE Group rund 1000
IAV weitere 1400
Thyssenkrupp weitere 5000
Bosch Hildesheim 1600
VW weitere 10000
Sachsen-Anhalt Bundesland geschätzt 5700
EDEKA 3000
VW weitere 7000
Bosch Stuttgart weitere 3000
WKW 3800
Bertrandt 1200
SMA Solar geschätzt 3000
BASF weitere 4000
Schaeffler geschätzt 7000
Airbus geschätzt in D 2000
Lilium  1100
Leoni geschätzt 2000
Wegatech 2000
VW – Wolfsburg Lohnkürzung entspricht Vollzeitäquivalente 13500
Audi 4500
Siemens Digitalsparte 5000
Ziegler Group 3000
Ford 2900
OPEL weitere 1000
Bosch weitere 3800
Kodi 1800
Achat 1450
Berlin Kommune 1200
Gerhardi 1500
Baywa 1300
DRK Kliniken 2500
Mercedes Stuttgart 15000
Evonik weitere 1000
Continental 7150
München Kommune 1150
Manz 1435
Porsche 8000
Webasto weitere 1200
BMW 2000
Voit 1600
Commerzbank geschätzt 4000
Kion 1500
Sachsen Bundesland geschätzt 8000
Brose weitere 1260
BP 2000
HKM 3000
Audi weitere 8000
Bosch weltweit weitere 12000 in D 7000
Deutsche Post 8000
Thyssenkrupp Automotive 1800
Sachsen Bundesland 3500
Siemens 2850
Deutsche Bank 2000
Sausalitus > 1000
Salzgitter mindestens 1000
Summe 12 Monate
(April 24 bis März 25)
261.000

Die übrigen 170.000 gestrichenen Jobs entfallen auf Meldungen mit weniger als 1.000 betroffenen Mitarbeitern. 

Zusätzliche Informationen und Links auf die Original-Meldungen finden Sie in meiner Statistik samt den zugehörigen Archiven.

Nochmals zu Didi Hallervorden.

Die Geschichte vom Anfang an erzählt, befinden wir uns analog dazu mit dem Niedergang der deutschen Wirtschaft zwischen dem Treppensturz des Sohnes und dem Beginn des Funkenflugs.

Vom 1. April 2025 bis zum 7. Juni sind schon wieder 60.407 dazugekommen.